Der erste echte Planungswettbewerb in Wandlitz: Es lohnt sich
Am 28. März 2022 tagte das Preisgericht für den ersten echten Planungswettbewerb. Neun sehr unterschiedliche Lösungen für eine Kindertagesstätte auf dem anspruchsvollen Baufeld neben dem Barnim Panorama wurden vorgestellt.
Überzeugende Arbeit des Berliner Büro-TRU-Architekten
Im Ergebnis überzeugte die Arbeit des Berliner Büro-TRU-Architekten. Der Entwurf vermittelt zwischen dem alten Schulgebäude, dem Depot des Barnim Panoramas und der historischen Bebauung an der Breitscheidstraße und erzeugt zugleich einen gut funktionierenden Kitavorplatz. Den Architekten ist es mit viel Feingefühl gelungen, eine gute innere Organisation mit den richtigen Außenbezügen aufzuzeigen und mit drei verbundenen, grün bedachten Häusern eine moderne, nachhaltige, auf das Umfeld Bezug nehmende Antwort zu finden.
Bravo – ein echter Wendepunkt für die Wandlitzer Baukultur.
Viel zu oft wird deren Stellenwert zugunsten scheinbar günstigerer, ortsüblicher Verfahren an den Rand gedrängt und es bleibt bei gesichtslosen, beziehungslosen Kästen, wie zuletzt bei der neuen Sporthalle am Gymnasium. Umso mehr kann das hier gewählte Wettbewerbsverfahren zeigen, wie es geht, unsere Umwelt bewusst zu gestalten:
Räume zu schaffen, die Freude machen, in denen man sich gerne aufhält, die uns mit gut durchdachtem Konzept bereichern – uns also viel mehr als ein scheinbar preiswertes „0815“ bieten.
Wenn wir mit dieser Erkenntnis die „geiz ist geil“- Mentalität in manchen Köpfen überwinden, könnte Wandlitz vielleicht doch noch seinen Ortscharakter erwecken und auf den richtigen Entwicklungsweg zurückkommen. Ob es um die neue Schule in Schönwalde geht oder städtebauliche Lösungen für die Freiraumgestaltung oder Verdichtung der Ortskerne: Planungswettbewerbe sind dafür das geeignete Instrument!
Verfasser:in:
Stefan Woehrlin