Werkstatt der Mutigen in Wandlitz

Ein Blick auf den Austausch zwischen Politik und Zivilgesellschaft

Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl fand in Wandlitz die Werkstatt der Mutigen statt – ein Format, das engagierte Bürger:innen, zivilgesellschaftliche Initiativen und politische Entscheidungsträger:innen an einen Tisch bringt. Initiiert wurde das Format von ProjectTogether und es wurde mit Unterstützung von Nicole Bogott (Bündnis 1A Bürgernah) und Andreas Kinski (Gestalter und Kommunalpolitiker) nach Wandlitz geholt. Das Ziel: Demokratie als gemeinsamen Gestaltungsprozess erlebbar machen.

 

Nicole Bogott betonte: “Demokratie ist mehr als Wählen. Es geht darum, wie Macht ausgeübt wird – mit Transparenz und im Sinne des Gemeinwohls.” Sie hob hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Politik dringend gestärkt werden muss, um Vertrauen in politische Institutionen wiederherzustellen.

Vielfalt an Perspektiven und konkrete Lösungsansätze

Die Veranstaltung brachte Engagierte aus der Region mit Kandidierenden des Wahlkreises 57 zusammen. Mit dabei waren Isabelle Czok-Alm (Die LINKE), Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen, MdB), Ulrike Mauersberger (CDU), Mike Menzel (FDP), Stefan Zierke (SPD, MdB) und Michael Stürmer (FREIE WÄHLER). Gleichzeitig waren zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen vertreten, die sich aktiv für ihre Region einsetzen, darunter das Angerwerk aus Angermünde, die Barnimer Landfrauen, die Geschichtswerkstatt Wandlitz, GUTEmission e.V. aus Biesenthal, der Rofinpark aus Eberswalde, Stadt Land Oder aus Angermünde sowie der Heimat- und Kulturverein e.V. aus Wandlitz.

 

Björn Ikker und Ebru Sarioglu vom Bündnis 1A Bürgernah waren ebenfalls vor Ort – Ebru half aktiv bei der Veranstaltungsorganisation, während Björn als Teilnehmer die Gelegenheit nutzte, verschiedene Perspektiven kennenzulernen. Björn Ikker reflektierte: “Ich finde es wichtig, bei solchen Veranstaltungen präsent zu sein – ohne Vorurteile, einfach um zuzuhören. Viele Perspektiven regen zum Nachdenken an.” Ebru Sarioglu zeigte sich berührt: “Es war mehr als nur eine Veranstaltung. Es hat gezeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn Menschen ihre Ideen teilen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.”

 

Regionale Lösungen für bundesweite Veränderung

Edouard Yendell von der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether, die die Werkstatt der Mutigen mitinitiiert hat, teilte seine Perspektive: “Es war mir wichtig, hier vor Ort zu sein, um mit möglichst vielen Menschen in Kontakt zu kommen, die aktiv etwas bewegen. Der direkte Austausch ist unersetzlich – das kann man nur in Anwesenheit erfahren. Die Veranstaltung selbst habe ich als harmonisch und konstruktiv erlebt, mit vielen persönlichen und bereichernden Gesprächen. Es ist spürbar, dass das Interesse groß ist und die Teilnehmer:innen sich ein Weitergehen wünschen. Das ist ein sehr positives Zeichen für die Zukunft.”

 

Die Idee hinter dem Werkstatt-Format geht über lokale Initiativen hinaus. Initiatorin ist die Allianz der Gestalter:innen: ein Bündnis von Menschen, die vor Ort Lösungen umsetzen und Zukunft gestalten. Getragen von ProjectTogether, in enger Zusammenarbeit mit Neulandgewinner, dem Netzwerk junger Bürgermeister:innen und vielen weiteren Partner:innen, schaffen die Gestalter:innen mit Formaten wie der Werkstatt der Mutigen eine Bewegung für Regionales Gestalten. Sie zeigen, wie eine nahbare und lösungsorientierte politische Kultur aussehen kann. Lösungen, die sich lokal bewährt haben, sollen als Vorbilder für parteienübergreifende Strategien auf Bundesebene dienen.

 

Der Weg zu mehr Beteiligung und Transparenz

Die Werkstatt der Mutigen hat gezeigt, dass echter Dialog zwischen Politik und Gesellschaft nicht nur möglich, sondern notwendig ist. “Wenn wir Beteiligung nur auf Wahljahre beschränken, bleibt viel Potenzial ungenutzt,” so Nicole Bogott. Dieser Dialog ist jedoch nur ein Beispiel für den möglichen Weg, wie bürgernahe Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Um eine tiefere und nachhaltigere Beteiligung zu erreichen, setzt sich das Bündnis 1A Bürgernah aktuell beispielsweise auf kommunaler Ebene für mehr Transparenz und bürgernahe Entscheidungsprozesse ein – etwa durch die Forderung nach Audioaufzeichnungen öffentlicher Sitzungen der Gemeinde.

 

In Wandlitz wurde deutlich: Demokratie lebt vom Mitmachen. Die Werkstatt der Mutigen war hoffentlich erst der Anfang eines langfristigen, offenen Dialogs.

Ein Blick in die Runde: Die Werkstatt der Mutigen im Barnim Panorama, Bildnachweis: Nicole Bogott



Verfasser:in:
Edouard Yendell & Nicole Bogott

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