Feuerlöscher fürs Herz
Projekt "Herzsicher" stärkt Kompetenz zur Reanimation durch Laien - Auftaktveranstaltung in der Gemeinde Wandlitz
Plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen: Jedes Jahr verlieren in Deutschland rd. 65.000 Menschen ihr Leben durch einen plötzlichen Herztod. Im Ernstfall ist schnelle Hilfe gefragt. Mit jeder Minute Verzögerung verschlechtert sich die Ãœberlebenschance der Betroffenen um ca. 10 Prozent. Jedoch trauen sich nur wenige Menschen zu, spontan lebensrettende Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Mit dem Projekt „Herzsicher“ wollen der Landkreis Barnim und die Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung und den Kommunen im Barnim hier Abhilfe schaffen.
Daniel Kurth, Landrat des Landkreises Barnim: „Bei einem plötzlichen Herzstillstand kann schnelle und kompetente Hilfe Leben retten. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir dieses wichtige Projekt gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung nun auch im Barnim umsetzen können. Mein Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere den engagierten Kommunen, die bereits jetzt Teil dieses Projekts sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir sehr zügig noch viele weitere Partner dafür gewinnen werden können, den Landkreis Stück für Stück noch herzsicherer zu machen.“
Ziel des Projekts ist es, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger im Barnim in die Lage zu versetzen, eine sogenannte Laienreanimation durchzuführen. Hierzu werden an verschiedenen Stellen im Landkreis frei zugängliche Laien-Defibrillatoren (AED) montiert. So auch in der Gemeinde Wandlitz. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung für das Projekt übergaben Barnims Landrat Daniel Kurth und Claudius Kaczmarek, Geschäftsführer des Rettungsdienstes, am 16. September 2024 insgesamt 18 AEDs an die Gemeinde Wandlitz.
Oliver Borchert, Bürgermeister der Gemeinde Wandlitz: „Die Kameradinnen und Kameraden unserer Ortswehren haben jetzt durch die Ausstattung mit AEDs auf ihren Einsatzfahrzeugen eine optimale Unterstützung, um bei Einsätzen noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes als First Responder zu arbeiten. Außerdem bin ich sehr froh und es ist beruhigend zu wissen, dass wir in Kürze in allen neun Gemeindeortsteilen einen öffentlich zugänglichen AED für Notfälle zur Verfügung haben. Niemand muss Angst haben, das Gerät zu bedienen. Das Einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu tun.“
Das Projekt „Herzsicher“ verfolgt den Ansatz, den Gebrauch eines AED ähnlich selbstverständlich zu machen wie den eines Feuerlöschers. Hierzu werden zusätzlich in den teilnehmenden Gemeinden jährlich kostenfreie Schulungen für die Bevölkerung angeboten, in denen sie die Durchführung einer Laienreanimation sowie den Umgang mit den Defibrillatoren erlernen. Das Projekt beinhaltet darüber hinaus eine Kooperation mit KATRETTER, ein System zur Alarmierung von freiwilligen Ersthelfern, die sich in unmittelbarer Nähe zu einem Unfallort befinden und so die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrücken können.
Als Projektpartner werden parallel auf allen Feuerwehrwachen die erstausrückenden Fahrzeuge mit einem weiteren AED ausgestattet. Die Teilnahme an der Breitenausbildung soll auf freiwilliger Basis jährlicher Bestandteil des Ausbildungsplans in den Feuerwehren werden.
Das Projekt wird schrittweise im gesamten Landkreis umgesetzt. Erste Geräte sind bereits in Rüdnitz/Biesenthal installiert. In Kürze folgen weitere Geräte in der Stadt Bernau b. Berlin und seinen Ortsteilen. Ziel ist es, in den nächsten Jahren im gesamten Landkreis Barnim rund 180 Geräte zu installieren.
Hinweis: Das Projekt finanziert sich zum Eine über Projektbeteiligungen der Kommunen und zum Zweiten aus Spenden. Dies ist wichtig um eine flächendeckende Verteilung zu erreichen. Sie wollen Teil des Projekts sein? Egal ob Standortinteressent oder Spender kontaktieren Sie uns!
Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH, Ihr Ansprechpartner: Fabian Geelhaar, Tel: 03338-7071-24
projekte@rettung-barnim.de
Verfasser:in:
Robert Bachmann, Pressesprecher Landkreis Barnim