Jugendarbeit in Wandlitz
Seit einiger Zeit stehe ich durch das Jugendparlament und ihr wöchentliches Erscheinen an meiner Schule mit den Jugendarbeiter:innen unserer Gemeinde in Kontakt. Kennenlernen durfte ich bisher Lars Freymuth, den Jugendkoordinator, Kevin Skroch, den man in diversen Jugendräumen antrifft, und Johanna Schmidt, die Streetworkerin, die ich jetzt für einen Einblick in ihre Arbeit interviewen durfte.
Aufgaben, Planung und Organisation
Die Aufgaben der Jugendarbeiter:innen sind sehr vielfältig und umfassen daher von Planung und Organisation am Schreibtisch bis zu sogenannten „niederschwelligen Angeboten“ wie Arbeit an Schulen, Öffentlichkeitsarbeit, Streetwork und mobiler Jugendarbeit so ziemlich alles, was die Jugend in dieser Gemeinde eben so braucht.
Alle diese Aufgaben teilen sich die Kollegen untereinander auf, was zu einem sehr unterschiedlichen Tagesablauf führt: Während ihre Kollegen tendenziell früher anfangen, beginnt Johannas Arbeitstag häufig erst später, da sie manchmal sogar bis 23 Uhr ihrem (Haupt-)Arbeitsbereich nachgeht: Streetwork. Das bedeutet, dass sie sich an den Orten aufhält, an denen sich auch die Jugendlichen treffen, um mit ihnen Gespräche darüber zu führen, was sie persönlich interessiert und bewegt. So kann sie nicht nur ermitteln, was die Jugend in Wandlitz an Infrastruktur und Angeboten benötigt, sondern ermöglicht ihnen, sich in einem geschütztem Rahmen auszuprobieren. Sie sichert gegebenenfalls auch ab, dass betrunkene Jugendliche sicher nach Hause kommen. Auf den Alkohol- und Drogenkonsum hat sie eine sehr pragmatische Sicht: Verhindern lässt es sich eh nicht, daher kann man nur eine möglichst sichere Umgebung schaffen. In diesem Zuge gibt sie ihre Dienstnummer auch an die Jugendlichen weiter, damit sie Johanna bei Problemen, die sie weder mit Eltern noch mit ihren Freund:innen besprechen wollen, konsultieren können. Diese Option nehmen die Jugendlichen auch bei wichtigen Problemen wahr und missbrauchen sie dabei nicht willkürlich.
Schwerkunkte
Jugendliche von einschlägigen Partyorten, wie beispielsweise dem Park am Wandlitzsee, kennen Johanna und begrüßen sie häufig freudig, wenn sie sie auf dem Schulhof des Gymnasiums Wandlitz antreffen. Dort stehen Johanna und ihr Kollege Kevin jeden Mittwoch, um mit den Jugendlichen, die sich dafür interessieren, über ihre Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen, und bieten sogenannte „Dorfchecks“ an. Das bedeutet, dass sie mit den Jugendlichen in ihre Heimat-Ortsteile fahren wollen, um aufzunehmen: Welche Angebote für Jugendliche gibt es schon? Was wünschen sie sich? Was lässt sich umsetzen? Darauf soll eine Absprache mit Ortsvorstehenden und im besten Falle eine langfristige Erschließung von Räumen folgen, wie zum Beispiel dem Jugendraum Klosterfelde.
Wenn ihr Ideen, Ansätze oder Wünsche habt, dann richtet diese gerne an die Jugendarbeiter:innen der Gemeinde Wandlitz. Sie freuen sich zudem immer über Jugendliche, die an einer Zusammenarbeit in irgendeiner Form interessiert sind.
Kontakt findet ihr unter: Jugendarbeit
Verfasser:in:
Luzie Seeliger