Radwegausbau: Individualverkehr im Zeitalter des Klimawandels

Während der letzten zwei Jahre, die geprägt von Corona Pandemie und Klimadiskussionen waren, ist vermutlich kein Wirtschaftszweig rasanter vorangeschritten wie die Fahrradindustrie. Die Entwicklung von E-Bikes, Lastenfahrrädern aber auch Sport- und Freizeiträdern ermöglichen einen nahezu unbegrenzten Einsatz von Rädern in allen Lebenslagen. Da nun die Zeit des Verkehrswandels näherkommt, sollte die Infrastruktur der Gemeinden auch dahingehend angepasst werden. Dazu gehört, dass bei allen zukünftigen Verkehrsprojekten auch Belange der Radfahrenden verstärkt mitberücksichtigt werden. Hierzu muss der vernünftige Ausbau aller Radverkehrsanlagen, die Schaffung ausreichender Fahrradabstellanlagen an allen wichtigen Punkten sowie die Ertüchtigung vorhandener nicht mehr nutzbarer alter Verbindungswege vorangetrieben werden.

Ertüchtigung alter Verbindungswege

Die Ertüchtigung alter Verbindungswege ist u.a. Inhalt der Überarbeitung des Radwegekonzepts der Gemeinde Wandlitz. Beim Neubau der Schönerlinder Dorfstraße hat man dies leider versäumt, so dass die Radfahrenden in Richtung Bahnhof bzw. Dorfzentrum an parkenden Fahrzeugen im fließenden Verkehr auf der Fahrbahn mitrollen müssen. So entstehen leider immer wieder gefährliche Verkehrssituationen, die es eigentlich zu vermeiden gilt. Beim lange geplanten und offensichtlich nun beginnenden Radwegebau zwischen Zerpenschleuse und Klosterfelde setzt man das dann schon um. Hier wird der Radweg von der Fahrbahn abseits in ausreichender Breite und mit glatter fester Oberflächenbefestigung hergestellt. Aber nicht alle Wege der Gemeinde müssen nun zwangsläufig asphaltiert werden. Es kann auch ausreichen einen alten vernünftigen Schotterweg neu zu verfestigen, Löcher vernünftig aufzufüllen und den Weg durch Grünpflege an den Rändern wieder passierbar zu machen.

Wir alle werden das hohe Aufkommen an Radfahrenden in der Gemeinde schon bemerkt haben. Dabei sollten wir auch nicht nur den touristischen Radverkehr sehen, sondern auch unsere Schulkinder und diejenigen Pendler, die bereits das gute aber noch längst nicht ausreichende Angebot der NEB-Eisenbahngesellschaft nutzen. Wenn alle Verkehrsteilnehmer:innen aufmerksam sind und rücksichtsvoll miteinander umgehen, dann sollte eine gemeinsame Nutzung aller Verkehrsflächen möglich sein. Gerade in einer Flächengemeinden wie Wandlitz ist es möglich neue Radverkehrsanlagen in vorhandene Infrastrukturen einzufügen und den unnötigen, weil nicht notwendigen PKW-Verkehr zu verringern. Dazu zähle ich nicht diejenigen, die aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen auf den PKW angewiesen sind, sondern ausschließlich die, die beispielsweise eine sommerliche Ausflugsfahrt zum Café oder in den Nachbarortsteil mit dem Auto im stockenden Wochenendverkehr durchführen. Ein erholsamer Radausflug auf sicheren Wegen durch unsere grüne Gemeinde ist entspannter und gesünder. Sie trägt zur Freude unserer Kinder und auch zur Entlastung unserer Umwelt bei.




Verfasser:in:
Thomas Mehling, Schönerlinde

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