Alles hat seine Zeit

Manch einer wird fragen, ist dies notwendig und wo liegen die Gründe?

Doch zuerst ein Blick zurück. Zu Beginn der Neunzigerjahre stand das Wandlitzer Museum vor dem Aus. In Trägerschaft des Landkreises, in einer baulich desolaten Situation, ging es im wahrsten Sinne um das Überleben des Museums. Zum Glück fanden sich engagierte und am Thema Landtechnik und ländliche Entwicklung interessierter Menschen, um die Einrichtung zu retten. Unzählige und manchmal unselige Gemeindevertreter – und Kreistagssitzungen, dazu viele Ausschusssitzungen mussten besucht und Öffentlichkeitsarbeit organisiert werden, um letztendlich die Übertragung der Museumsträgerschaft auf die Gemeinde Wandlitz zu erreichen. Dank guter Verhandlungen war dies verbunden mit einem erklecklichen Zuschuss des Landkreises Barnim. Dies war Schritt eins.

Schritt zwei war dann ein jahrelanger Diskussionsprozess und letztendlich Kampf für den Neubau des Museums. Auch hier gab es zu Beginn nur wenig Unterstützung von dritter Seite. Nur dank der Mitglieder des Fördervereins sowie vieler Gemeindevertreter gelang das fast Unmögliche. Erst mehrere Anläufe und die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Barnim ließen die Idee für eine gemeinsame Einrichtung zwischen Museum und Informationszentrum Naturpark Barnim das Licht der Welt erblicken. Nach vielen Jahren war es dann 2013 endlich so weit. Der Neubau, das Barnim Panorama, konnte in Betrieb gehen.

Wichtig in der Vereinsarbeit war immer die regelmäßige Unterstützung der Aktivitäten des Hauses wie z.B. bei den Museumsfesten und die Durchführung der sehr erfolgreichen Reihe Musik im Museum.

Die in den letzten Jahren wenig produktive Zusammenarbeit mit der Leitung des Kulturamtes, von hier erfuhr die Arbeit des Fördervereins regelmäßig wenig Wertschätzung, führte bei vielen eigentlich gemeinsamen Projekten eher zu Frust als zu Lust bei den Vereinsmitgliedern. Dies stand im völligen Gegensatz zu den sehr guten Kontakten und Formen der Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Barnim Panoramas und der Naturparkverwaltung.

Die wenig glückliche Personalauswahl des Rathauses bei der Besetzung der Leitung des Barnim Panoramas, innerhalb weniger Jahre gibt es nun ab Anfang Dezember bereits die vierte (!!) Leitung des Barnim Panorama, tat ihr übriges. Dies führte in den letzten Jahren auch zu Stillstand bei der weiteren inhaltlichen Entwicklung des Hauses und war für die Zusammenarbeit mit dem Förderverein kein guter Rahmen.

Wohin sich das Barnim Panorama zukünftig in Form und Inhalt entwickelt, ob als Haus für Natur, Landtechniktechnik und Regionalgeschichte oder in eine völlig andere Richtung, wird abzuwarten sein. Einer notwendigen und vom Förderverein immer wieder angeregten Diskussion hierzu verweigerte sich die Gemeindeverwaltung in den letzten Jahren.

Letztendlich war dies aber nicht der Grund für die Auflösung. Nicht nur im Förderverein Agrarmuseum werden die Mitglieder älter. Jüngere Menschen sind weniger als in den 90er Jahren bereit, sich längerfristig für ein Projekt zu engagieren. Zum Zeitpunkt der Gründung des Vereins waren die meisten Mitglieder zwischen 35 und 45 Jahren und alle voll in Beruf und Familie eingebunden. Heute scheint dies kaum noch denkbar zu sein. Nun war auch niemand mehr zur Vorstandsarbeit zu gewinnen.

Unsere Zeit muss neue Formen ehrenamtlicher Arbeit finden. Dem Barnim Panorama ist zu wünschen, dass es geeignete Formen für die Mitwirkung von ehrenamtlichen Kräften findet und auch zukünftig eine starke Unterstützung aus der bürgerschaftlichen Gesellschaft erfährt.

Im Verein entstand ein sehr gutes Miteinander, man freute sich, wenn man sich traf. Die legendären Ausflüge des Vereins werden im privatem Kreise eine Fortsetzung finden. Die Mitglieder des Fördervereins sehen mit Dank und positivem Blick auf das geleistete zurück. Alles hat seine Zeit.

Förderverein Agrarmuseum Wandlitz e.V.

Der Vorstand