Menschenkette in Wandlitz setzt Zeichen für Demokratie und Menschenrechte

Rund 250 Menschen bilden am 15.2.2025 eine Menschenkette vor dem Wandlitzer Rathaus unter dem Motto „Hand in Hand für Demokratie & Menschenrechte“. Dazu hatte Wandlitz zeigt Haltung aufgerufen

Demo in Wandlitz am 15.2.2025: Hand in Hand für Demokratie und Menschenrechte, Bildnachweis: Melanie Brauchler

Wie viele andere auch, war Marco Scafaro beeindruckt „Trotz der kalten Witterung folgten heute rund 250 Teilnehmer dem Aufruf des überparteilichen Netzwerks „Wandlitz zeigt Haltung“ zur Bildung einer Menschenkette vor dem Rathaus Wandlitz und setzen damit ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und für ein vielfältiges und solidarisches Zusammenleben in der Gemeinde.“

 

Die Teilnehmer waren dazu aufgerufen, Plakate, Fahnen und Lichterketten mitzubringen, um ihre Haltung sichtbar zu machen. „Wir sind überwältigt von der großen Resonanz und dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger“, freute sich ein Sprecher des Netzwerks „Wandlitz zeigt Haltung“.

Eröffnung der Veranstaltung

Isabelle Czok-Alm eröffnet die Veranstaltung, sie erinnert „Die furchtbaren Ereignisse in Solingen, Magdeburg, Aschaffenburg und jetzt in München haben nicht etwa dazu geführt, dass ernsthaft die Fehler im System bearbeitet werden und nach wirklichen Lösungen für die Menschen in unserem Land gesucht wird, stattdessen wurde Migration als die Wurzel aller Probleme identifiziert. Wir verurteilen diese Taten aufs Schärfste. Die Täter müssen entsprechend unserer Gesetzgebung bestraft werden und es muss eine ehrliche Aufarbeitung der Fehler erfolgen mit dem Ziel, solche Taten in Zukunft zu verhindern. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den Opfern und ihren Angehörigen.“ Sie appelliert in ihrer Rede „Deutschland darf nie wieder das Land sein, in dem Menschen Angst vor einer gewaltvollen Vertreibung haben müssen! Wir müssen für die Grundlagen unseres friedlichen Miteinanders wieder gemeinsam kämpfen: Mitgefühl, Achtung und Respekt voreinander. Wir müssen die Verrohung der Debatten aufhalten.“

Isabell Czok-Alm eröffnet die Veranstaltung, bildnachweis: Ulrice Fuß
Wandlitz zeigt Haltung mit OMAS GEGEN RECHTS für Diversität, Einhaltung des Grundgesetz und gegen Rechtsextremismus, Bildnachweis: Marco Scafaro
Rund 250 Wandlitzerinnen und Wandlitzer folgtem dem Aufruf: Hand in Hand für Demokratie! Bildnachweis: Marco Scafaro

Weitere Ansprachen

Der Diakon Peter Dudyka weist in seiner Ansprache auf unsere Verantwortung hin „Als Mensch weiß ich, dass ich für all mein Denken, Reden und Tun Verantwortung zu übernehmen habe. Als Christ weiß ich, dass ich letztlich für mein Leben und Wirken auch vor Gott in Verantwortung stehen werde…. Angesichts der schrecklichen Tat mit vielen Verletzten und Schwerverletzten – jung und alt – bin ich umso mehr dankbar für all jene in unserer Kommune, die sich um Geflüchtete in Wandlitz, Basdorf, Klosterfelde und anderswo bemühen – und damit das Miteinander in Wandlitz ermöglichen. Da wo der Staat schwach ist, da setzt ihr ein starkes Zeichen!“

Hartmut Arndt, ermahnt uns in seinem Lied, an das Schicksal der Flüchteten zu denken: „in höchster Not…weiß hier niemand was man tun und was man lassen soll? Ist die Arche wirklich voll?…“

Ulrice Fuß von OMAS GEGEN RECHTS liest „Gegen das Vergessen“ von Karl Retzler „Nein, du trägst keine Schuld daran was deine Eltern, Großeltern, Verwandten und Bekannte getan haben.  Doch du machst dich mitschuldig, wenn es wieder passiert.“

Hartmut Arndt, ehemaliger Direktor des Gymnasium Wandlitz, mahnt: "ist die Arche voll?" bei der Menschenkette für Demokratie und Menschenrechte, Bildnachweis: Melanie Brauchler

Es folgt eine Schweigeminute.

 

„Die Ansprachen, Lieder und Gedichte sowie Menschenkette sind ein starkes Signal für unsere Werte und zeigt, dass wir uns nicht von extremistischen Tendenzen spalten lassen.“

 

Im Anschluss an die Demonstration konnten sich die Teilnehmenden beim gemütlichen Beisammensein austauschen und vernetzen. Gemeinsam wurde „we shall overcome“ gesungen.

 

Die Menschenkette in Wandlitz ist ein weiteres Beispiel für das Engagement der Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus und für eine offene und tolerante Gesellschaft. Denn unsere Demokratie steht vor großen Herausforderungen. Extremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bedrohen unsere Gesellschaft – doch wir setzen ein klares Zeichen dagegen. Demokratische Grundwerte und Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Eine starke, wehrhafte Demokratie ist essenziell, um den Krisen unserer Zeit zu begegnen.

 

Danke!

Unser Dank geht an Hartmuth Arndt und Sylvia Swierkowski für ihre wunderbaren musikalischen Beiträge sowie unseren Redner:innen: Diakon Peter Dudyka auch vom Runden Tisch Willkommen in Wandlitz, Pfarrer Lars Friedrich und Ulrice Fuß von den OMAS GEGEN RECHTS.

 

Dank an alle Unterstützer:innen sowie an Norbert, Melanie, Anke und Michael für die großartige Organisation – und die heißen Getränke!

Aufruf

Eine Woche vor der Bundestagswahl ist es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen! Wir sind keine schweigende Mehrheit – gemeinsam treten wir für Demokratie und die Rechte aller ein. Die Redner:innen der Veranstaltung rufen auf: „Geht wählen!“

 

Isabelle Czok-Alm: „Gehen Sie wählen und nehmen Sie Freunde und Familie mit. Bleiben wir im Gespräch miteinander und hören den Menschen zu. Überzeugen wir so viele, wie irgend möglich, am 23. Februar ihr Kreuz für Demokratie, Solidarität und Vielfalt zu machen. Und setzen wir uns immer dafür ein, dass Menschlichkeit und Demokratie gewinnen“

Bildnachweis: acrobaat
Ansprachen zur Demonstration vor dem Rathaus Wandlitz, Bildnachweis: Marco Scafaro
Menschenkette mit rund 250 Beteiligten ob groß ob klein oder alt und jung für Demokratie und Menschenrechte, Bildnachweis: Melanie Brauchler
Die Menschenkette erstreckte sich entlang der L100 vor dem Rathaus, wo auch eine Eröffnungs- und Abschlusskundgebung stattfand. , Bildnachweis: Marco Scafaro



Verfasser:in:
Isabelle, Otto, Dirk, Frank und Petra für Wandlitz zeigt Haltung

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