Neu in Lanke: Kaffeerösterei112

Die weitgereiste Espressomaschine von Dierk Schlütter hat endlich eine neue Heimat in Lankes altem Feuerwehrhaus gefunden. WPunkt hat einen Espresso der Hausmarke aus eigener Röstung gekostet und sich den Röstvorgang zeigen lassen.

Kaffeerösterei112 Lanke, Bildnachweis WPunkt

Intensiver Geruch nach Kaffee steigt in die Nase, wenn man das alte Feuerwehrhaus in Lanke heute betritt, denn Dierk Schlütter hat sich einen Traum hier verwirklicht und das ist ihm wohl auch gelungen. Der kleine Gastraum ist persönlich mit Liebe zum Detail gestaltet und ganz dem Kaffeegenuss, den Kaffeepflanzen und dem Jemen gewidmet.

Von der Idee zur Kaffeerösterei112

Wie kommt man auf die Idee eine eigene Kaffeerösterei mit Kaffeebar in Lanke zu eröffnen? Das erklärt der Hausherr natürlich gerne: während seiner Arbeit an der Promotion hat er viel Espresso getrunken und wollte dann mehr über das Getränk wissen, den Anbau von Kaffee und wie dieser anregende Geschmack zustande kommt. Eine eigene Espressomaschine musste her und die kam dann auch gleich mit zu einem Arbeitsaufenthalt in den Jemen. Im Jemen während eines Aufenthaltes in der Entwicklungszusammenarbeit hat er dann viel über den Kaffeeanbau bis zum Handel mit Kaffee gelernt, der im Jemen Tradition hat. „Ein tolles sehr abwechslungsreiches Land mit Wüstengegend und vor allem Bergland, wo seit Jahrhunderten Kaffee auf Terrassen angebaut wird. Leider ist der Spezialitäten-Kaffee aus dem Jemen sehr teuer und derzeit schwer zu bekommen. Ich träume noch davon, auch hier einmal eine jemenitische Röstung anbieten zu können“ erklärt Dierk Schlütter, „die Zeit im Jemen war interessant und anschließend schenkten mir Freunde einen Kursus in dem ich das Kaffeerösten erlernen konnte. So wuchsen nach und nach mein Interesse und mein Können. Hier in Lanke verbringen wir gerne Zeit im Ferienhaus und glücklicherweise ergab sich die Gelegenheit die alte Feuerwehr in Eigenarbeit nach und nach zur Rösterei umzubauen und die Kaffeebar einzurichten.“

 

Ganz einfach ist der Weg allerdings nicht, der angedachte Name „Kaffeeschmiede112“ kann leider aus Namensrechtsgründen nicht beibehalten werden, die Etiketten dürfen noch eine Zeit genutzt werden, dann erfolgt die Umbenennung und der neue Name muss im Schriftzug der Feuerwache umgesetzt werden: „Kaffeerösterei112“.

Zur Person Dierk Schlütter

Dierk Schlütter ist Projektmanager für internationalen Klimaschutz, Stadtentwicklung und Mobilität. bei der ZUG gGmbH. Die ZUG (Zukunft, Umwelt und Gesellschaft) ist eine Bundesgesellschaft und Projektträgerin, die auf Themen rund um den Schutz von Umwelt, Natur und Klima spezialisiert. Dort werden Förderprogramme und strategische Projekte betreut, die von Bundesministerien entwickelt wurden. Weltweit geht es dabei um Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, um ganzheitliche Lösungen an der Schnittstelle zwischen Förderpolitik und Praxis umzusetzen.

 

Seit Oktober 2024 hat er sich einen langgehegten Traum an seinem Wohnsitz in Lanke erfüllt, die Kaffeerösterei112 in der alten Lanker Feuerwehr.

Dierk Schlütter vor seiner Trommelröstmaschine von PROBAT– der Mercedes unter den Maschinen, Bildnachweis WPunkt

Nun zum Röstvorgang

Die frischen Kaffeebohnen kommen aus Guatemala, Ecuador, Honduras oder Peru. Die mittelgroße Röstmaschine PROBAT fasst 5kg und man braucht etwa 12 min für einen Durchgang. Dierk Schlütter röstet Sorten rein nach Herkunftsgebiet wie Zumba aus Ecuador oder er stellt eine Hausmarke „Dr. Espresso – light oder dark“ als Mischung aus den drei Anbauländern zusammen. Die Temperatur ist entscheidend und die Zeit bestimmt ob die Röstung leicht oder stark wird. Die feinen Häutchen um die Kaffeebohne werden während des gesamten Vorgangs abgesaugt. Jetzt heißt es aufgepasst nach etwa 9 min hört man ein Knacken, die Bohnen platzen auf und nach weiteren Minuten bis die Temperatur bei etwa 210 Grad erreicht wird, erhalten sie die bekannte, goldene Farbe.

 

Noch riecht es gar nicht, der Kaffeegeruch bildet sich erst nach dem Röstvorgang beim schonenden Abkühlen aus. Jetzt erst strömen die Aromen aus. Die Bohnen sind sehr gleichmäßig geröstet, keine Bruchstücke, die die Qualität schmälern würden sind zu sehen. Nach 10 min sind die Bohnen abgekühlt, jetzt noch die Etiketten auf die Tüten kleben und abfüllen. Von den ursprünglich 5 kg sind noch 4,2 kg übrig. Während des Röstens erhöht sich das Volumen der Kaffeebohne, je nach Röstung verliert er aber bis zu 17% seines Gewichtes. Alle Daten werden aufgezeichnet, Vermerke gemacht, Farbe und Besonderheiten werden dokumentiert.

Der Kaffeesack aus Ecuador und die frischen grünen Bohnen aus Guatemala sind etwas kleiner und kompakter als die aus Peru, Bildnachweis WPunkt
Die anfänglich grüne Farbe der Bohnen ändert sich langsam von gelblich bis zum goldbraun, Bildnachweis WPunkt
Qualitätskontrolle durch Dierk Schlütter bei jedem Röstvorgang, Bildnachweis: WPunkt

Jetzt habe ich mir den Espresso auch verdient, er schmeckt mir ausgezeichnet, ein weiterer Lanker Kunde möchte ihn gerne etwas stärker genießen, da empfehle ich ihm die Hausmarke: Dr. Espresso – dark, denn die wurde etwas länger bei 215 Grad geröstet und ist kräftiger im Geschmack.

Öffnungszeiten und Verkauf

Noch gibt es begrenzte Öffnungszeiten, die Webseite wird neu aufgesetzt und die Anpassungen von Etiketten an den endgültigen Namen Kafferösterei112 läuft. Das Kaffee am Markt in Biesenthal schenkt Kaffee der Kaffeerösterei112 aus und geplant ist, dass der Verkauf ausgeweitet wird auf die Läden und Märkte der Region, auch bei Festen wie auf dem Weihnachtsmarkt in Neudörfchen konnte man den Kaffee schon kosten und kaufen. In jedem Fall:

 

Dienstag, Mittwoch und Freitag von 16 bis 18 Uhr 

Samstag von 14 bis 17 Uhr in der 

Kaffeerösterei112, Biesenthaler Straße 2 in Lanke!

Schonendes Abkühlen der gerösteten Bohnen, das sieht sehr gut aus, keine Bohne ist beschädigt. Das zeugt von hoher Qualität, eben echte Handarbeit! Bildnachweis: WPunkt

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