Regionaltag in Basdorf – Ich lerne Fleischer und habe noch einiges vor
Eindrücke vom Regionaltag der REWE-Auszubildenden aus Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Brandenburg in Basdorf teilt Antonia Thomas im Gespräch mit W. mit. Warum sie total für ihre Ausbildung brennt, wird durch ihre Schilderungen sehr gut nachvollziehbar.
Macht eine Ausbildung!
„Das kann ich nur jedem empfehlen, macht eine Ausbildung! Ich bin mit 16 Jahren von meinem Zuhause in der Uckermark zur Ausbildung hierhergekommen. Nun bin ich 18 Jahre alt, verdiene schon mein eigenes Geld, bin total selbstständig und hab ein Auto. Dazu kommt, dass ich echt für meinen Beruf brenne, ich werde Fleischer und möchte es weiter bis zum Fleischer-Meister schaffen. Ich habe echt Glück und einen tollen Ausbilder, der sich um mich super kümmert und extra länger arbeitet, damit ich meine Lehre beenden kann, er bringt mir viele alte Tricks bei. Wir sind ein richtig tolles Team!“
Das hört sich gut an, aber hast du auch schon einmal selbst geschlachtet?
Ich kenne das schon aus den Erzählungen über meinen Uropa. Mein Opa hat dann übernommen. Wir haben jeweils Schweine bei uns großgezogen, die haben es gutgehabt und wurden dann geschlachtet. Ich achte und respektiere Tiere. Das Tierwohl muss stimmen, das hat mir mein Meister auch so vermittelt. Wir sind dann zu einem Schafzüchter gefahren, der es den Lämmern echt gutgehen lässt. Manche sollen geschlachtet werden, manche bleiben echt lange auf dem Hof. Das Schlachten war dort eine sehr schöne Erfahrung: ehrfürchtig und warm. Ja und diese Ehrfurcht vor der Natur und dem Handwerk, also bis zum Produkt, das konnten wir Auszubildende auch auf dem Regionaltag lernen und diese Leidenschaft für meinen Beruf möchte ich mir auch bewahren.
Was meinst du damit, was hat der Regionaltag euch Azubis gebracht?
Das Tolle war der direkte Kontakt zu den Anbietern und die Verbindung im Gespräch mit Kunden. Wir waren immer zu zweit einem Produkt zugeteilt und hatten uns im Vorfeld darauf vorbereitet. Am Regionaltag konnten wir dann aus erster Hand durch die Erzeuger aus der Region lernen, den Stand aufbauen und betreuen, bis wir selbst die Kundengespräche führen konnten. Jetzt haben wir Kenntnisse aus dem Bienengarten durch die Familie Harder, von der Joghurtherstellung durch Mitarbeitende aus Lobetal. Der Biohof Brodowin war auch vertreten. Wir haben viel Neues ausprobieren und testen können, wie den Rote Bete Saft aus der Mosterei Klimmek, und wir haben begeisterte Brauer kennengelernt von der „Leidenschaft in Bier“ GmbH. Toll, was so direkt um uns herum alles erzeugt wird, das vergessen wir so schnell nicht!
Sind die anderen Auszubildenden auch so zufrieden?
Auf jeden Fall, die sind ja nicht alle im Service, so wie ich täglich an der Fleischtheke stehe. Kundengespräche sind für einige von uns ganz neu. Ich glaube, der Tag war daher sehr gut für unser Selbstbewusstsein. Die über zwanzig Azubis lernen Einzelhandelskaufmann bzw. -frau, Fachverkäufer für Feinkost, Verkäufer oder Fleischer so wie ich. Nur aus der Logistik war diesmal niemand dabei. Wir konnten uns am Stand gegenseitig unterstützen, sind jetzt gut untereinander vernetzt, hatten ja auch Spaß zusammen beim Bowlen und Grillen. Jetzt geht’s für jeden erstmal wieder zurück, wir sehen uns ja nicht ständig. Die meisten gehen zur Berufsschule ins OSZ Bernau. Ich fahre nach Neuruppin ins OSZ und nehme meine Freundin aus der Uckermark gleich in meinem Auto mit.