Alter Glanz trifft neuen Bahnhofsvorplatz

Wandlitz See: der Bahnhofsvorplatz von 1930 wurde in Anerkennung des alten Stils im April 2025 wiederhergerichtet

Einweihung des Bahnhofsvorplatzes im Stil der 30er Jahre: Besitzer und Chauffeur Kuntzsch, Bürgermeister Borchert, Kulturamtsleiter von Bilavsky und Ortsvorsteher Hintze, Bildnachweis: Gemeinde Wandlitz

Seit einigen Monaten wurde vor dem Bahnhof Wandlitzsee gebaut – nun ist der erneuerte Bahnhofsvorplatz am 24. April 2025 feierlich eröffnet worden. Der ursprüngliche Platz aus dem Jahr 1928 inspirierte viele der neuen Details sowie die Eröffnungsfeier selbst.

 

Ein schwarzer Pontiac aus 1932 fuhr musikalisch passend untermalt von „Ein Freund, ein guter Freund“ auf das frische Pflaster. Die Fahrgäste Bürgermeister Oliver Borchert, Kulturamtsleiter Jörg von Bilavsky und Ortsvorsteher Jürgen Hintze stiegen als Reisende der 30er Jahre gekleidet und sichtbar vergnügt aus dem Oldtimer. In ihren Ansprachen versorgten der Bürgermeister und der Kulturamtsleiter das Publikum mit historischem Hintergrundwissen und interessanten Fakten rund um die Bauarbeiten.

 

Ein Auge fürs Detail

Auf den ersten Blick wirkt der neue Bahnhofsvorplatz im Herzen Wandlitz‘ gewohnt schlicht, doch ein zweiter lohnt sich. Die alten Pflastersteine wurden wiederverwendet und neu verlegt, um so ein Stück Geschichte zu bewahren und Ressourcen zu sparen.

 

Neu ist die gepflasterte Mittelinsel mit mehreren Bänken, einem integrierten Baumständer und Stromanschluss für die weihnachtlichen Lichterketten. Besonders stolz berichtete Bürgermeister Borchert von der Wiederherstellung zweier historischer Laternen, die auf einer alten Postkarte entdeckt und als Einzelanfertigungen nachgebaut wurden.

 

Ein besonderer Dank kam auch Sabine Sellner zu, der Projektmanagerin und Landschaftsarchitektin der Gemeinde. Neben den vielen Herausforderungen des Bauvorhabens erreichte sie, dass „barrierefreie Rampen und Geländer nun den Zugang für alle Generationen [erleichtern]”, so die Pressemitteilung der Gemeinde.

 

Verborgene Nachhaltigkeit

Unsichtbar unter dem Platz wurde ein riesiges Versickerungsbecken angelegt, das Regenwasser auffängt und verlangsamt an die Umgebung abgibt. Damit wird nicht nur die Kanalisation entlastet, sondern auch die Beete bewässert, die rund um den Platz neu angelegt wurden. Auf die sorgsam ausgewählte Bepflanzung ist die verantwortliche Landschaftsplanerin Sabine Sellner besonders stolz!

 

Geblieben sind die Parkplätze rund um die Mittelinsel, welche nun durch weitere Fahrradständer und Ladestationen für E-Autos ergänzt wurden. Insgesamt investierte die Gemeinde rund 764.000€, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.

 

Stimmen aus der Gemeinde

Nicht alles blieb ohne Diskussion: Ortsvorsteher Jürgen Hintze bedauerte in seiner Rede die Entfernung der ehemals illegal gepflanzten Blautannen. Doch besonders die Reduzierung der Parkplätze zugunsten der Mittelinsel stieß bei ihm auf scharfe Kritik.

 

Das Publikum schien seine Bedenken jedoch mehrheitlich nicht zu teilen. Eine Wandlitzerin bemerkte, dass eine Reduzierung der Parkmöglichkeiten dazu beitrüge, die Menschen zur nachhaltigen Mobilität zu bewegen. Vereinzelt wurde auch der Wunsch nach einer begrünten Mittelinsel geäußert.

 

Ein Platz, der verbindet

Mit der Erneuerung des Bahnhofsvorplatzes ist es der Gemeinde gelungen, Tradition und Moderne harmonisch zu verbinden. Der Knotenpunkt der sommerlichen Strandbadbesucher:innen glänzt nun wieder im neu-alten Charme. Wer das Flair der 20er bis 30er Jahre aufleben lassen möchte, sollte sich den passenden Film nicht entgehen lassen, es lohnt sich!

Zur Einweihnung des Bahnhofsvorplatzes Wandlitz See: Sabine Sellner zu, der Projektmanagerin und Landschaftsarchitektin der Gemeinde, Bürgermeister Oliver Borchert und Kulturamtsleiter Jörg von Bilavsky; Bildnachweis: Gemeinde Wandlitz

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