Bahnhof Wandlitzsee: Bepflanzung auf Nachhaltigkeit ausgelegt

Noch sind die Pflänzchen klein, aber nachhaltig soll die Pflanzung sein. WPunkt lässt sich das Pflanzkonzept von Sabine Sellner erklären, Projektmanagerin und Landschaftsarchitektin der Gemeinde und Verantwortliche für die Bepflanzung.

Die Kirschblüten blühen schon und zeigen sich so zur Eröffnungsfeier des Bahnhofsvorplatzes im April 2025 von ihrer besten Seite. Bevor es richtig los geht mit den Feierlichkeiten, führt mich die Landschaftsplanerin der Gemeinde Sabine Sellner zu jedem Pflänzchen und erklärt: „Wir haben zwar überlegt, ob wir die Altbepflanzung retten können, aber der Stress-Zustand der Pflanzen und auch Arbeitsaufwand und Lagerraumbedarf führten dazu, dass wir komplett neu bepflanzt haben.“

 

Die Randstreifen sind in der Breite so, wie sie ursprünglich angelegt waren. Es gibt ein unterirdisches Rigolensystem, davon zeugt überirdisch nur der durchbrochene Randstein, so dass das Regenwasser über den Pflanzstreifen in die Rigolen gelangen kann. „Bei der Bepflanzung haben wir uns für den bereits getesteten und bewährten Moritzburger Blühzauber entschieden und diesen mit einigen Klein- und Großsträuchern kombiniert.“

 

Ich erfahre, dass der Moritzbürger Blühzauber eine Staudenmischung aus mehr als 50 Pflanzen ist, die vor etwa 15 Jahren extra entwickelt wurde von der Hochschule Anhalt in Bernburg und der LVG und Fachhochschule Erfurt in Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen in Weinheim. Gegenüber auf dem Blumenrondell vorm Strandbad kann man die Mischung aus den diversen Blühpflanzen bereits bewundern. Die Mischung ist bunt, widerstandsfähig und nachhaltig: Schafgarbe, Katzenminze, Astern, Gräser, Wolfsmilch, Wiesenknopf, Fetthenne und vieles mehr ist enthalten.

 

Auch die 6 Zierkirschen, die für den Standort ausgesprochen gut geeignet sein sollen, weil sie hitzeresistent sind, stehen wie die Staudenmischung in der Klimabaumliste der Gemeinde. Alles wurde auch mit dem Bauhof abgestimmt. Der Pflegeaufwand war ein entscheidendes Kriterium: pflegeleicht, bewässerungsarm und nachhaltig soll es sein.

 

Sabine Sellner merkt außerdem an: „Die Erde wurde ausgetaucht und verbessert. Die Bäume sind in ein besonderes Pflanzsubstrat eingebracht. Die 6cm hohe Schicht aus Bims-Mulch, die man sieht, hat nichts mit Schotter zu tun. Der Bims ist porös, heizt sich im Sommer nicht auf, nimmt Wasser auf und gibt es ab. Auch das wurde bereits in Klosterfelde und im alten Dorfkern in Wandlitz getestet. Der Bauhof muss also nur selten zur Pflege und Bewässerung anrücken.“

 

Bis September wird die Bepflanzung noch nach Pflegeprotokoll vom Garten- und Landschaftsbaubetrieb gepflegt, dann erfolgt die Abnahme. Auch die Denkmalpflege war beteiligt und hat das Konzept abgenommen.

 

Die 300-400 Frühblüher sind natürlich erst nächstes Jahr zu sehen, und das Geißblatt erklimmt langsam die Kletterhilfe an den Laubengängen.

 

Jetzt startet die offizielle, festliche Eröffnung des Bahnhofsvorplatzes und die Landschaftsplanerin muss sich um weitere Gäste wie beteiligte Firmen und Vertreter der NEB kümmern. Danke für die Führung!

Zur Einweihnung des Bahnhofsvorplatzes Wandlitz See: Sabine Sellner zu, der Projektmanagerin und Landschaftsarchitektin der Gemeinde, Bürgermeister Oliver Borchert und Kulturamtsleiter Jörg von Bilavsky; Bildnachweis: Gemeinde Wandlitz


Externe Links zum Artikel:
https://www.youtube.com/watch?v=KasoLx4SjkM

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