Einweihung der Kita „Kleine Zauneidechsen“

Buntes Treiben zur Einweihung der Kita „kleine Zauneidechsen“

Die Kinder der Kita „Kleine Zauneidechsen“ präsentierten kleine Liedchen und Eltern, Kinder und Interessierte waren zahlreich erschienen. Speis und Trank wurde dankend angenommen und die Kinder vergnügten sich an den Spielgeräten und liefen mit Lust die Rampe hoch und runter.

„Wandlitz auf den Punkt gebracht“ im Interview mit dem verantwortlichen Architekten Jan Große aus Berlin.

Herr Große, Sie haben diese Kita geplant und gebaut, sicher auch im Team.

Ja, unser Architekturbüro „Jan Große Architekten“ sitzt in einer Bürogemeinschaft mit Landschaftsarchitekten, die für die Freifläche zuständig waren. Wir haben im Auftrag des IB ein Konzept erarbeitet, der Gemeinde vorgestellt und daraufhin den Zuschlag erhalten. Bereits bei der Vorstellung wurde ein Modell für diesen Hügel erstellt, das alle überzeugte, und wir konnten mit der Planung beginnen.

Was waren denn die Herausforderungen und Möglichkeiten?

In dieser naturbelassenen Landschaft auf dem wunderbaren Hügel sollte eine möglichst naturnahe Kita entstehen, die die Geländeform mitaufnimmt. Es gibt 2 Zugänge, über das Foyer von hinten und vorne. Innen teilt sich das Gebäude in Form eines Blitzes in 2 langgestreckte Flügel auf. Die Flügel sind senkrecht zur jeweils angrenzenden Straße gesetzt, das Gebäude wirkt dadurch eher klein und erdrückt nicht die Nachbargebäude. Es war besonders reizvoll für uns, den Höhenunterschied im Gelände auszunutzen, so entstanden Nebenräume wie Kinderwagenabstellplatz, überdachte Sitz- und Turnbereiche. Innen ist alles ebenerdig, also für eine Integrationskita barrierefrei gestaltet. Höhepunkte sind das Kinderrestaurant, vorgelagerte Spielterrassen nach beiden Seiten mit Morgen- bzw. Abendsonne, teilweise mit Holzbelägen.

Sehr gelungen wirkt ja auch die Holzverkleidung und man ist tatsächlich von der Geräumigkeit sehr überrascht.

Ja, wir konnten eine große Bewegungsfreiheit in den Räumen umsetzen, das ist schon wegen der geforderten Barrierefreiheit notwendig. Aber ich finde auch, dass es zu unseren Aufgaben in der Kitaplanung gehört, die Beziehung zum Licht, zwischen Drinnen und Draußen umzusetzen, damit die Kinder ihre motorischen Fähigkeiten entwickeln können. Durch die großen Fenster und Türen ist der direkte Zugang nach Draußen jederzeit möglich. Die ursprüngliche Planung sah auch eine Selbstkochküche vor, das übernimmt nun aber des 4-Mensen-Konzept. Die Materialen sind ebenfalls naturbelassen, geben den Räumen ihren besonderen Charme und sind auch als solche erlebbar.

Was waren Probleme und Grenzen bei Planung und Bau?

Probleme gibt es beim Bauen immer, aber wir versuchen dann Optimismus zu verbreiten, es war z.B. eine ziemliche Hürde bis zur Baugenehmigung, wegen der Zauneidechsen und des Trockengrasbiotops. Das wurde alles mit Fachplanern gelöst, so wurde eine Ersatzfläche für das Trockengrasbiotop gefunden und die Zauneidechsen wurden umgesetzt.

Die Menschen sind schon sehr unterschiedlich in ihrer Bewertung dieses naturnahen Raumes, es gibt z.B. Waldkindergärten, die keine Problem damit haben, dass die Kinder auch Erfahrungen mit Gefahren in der Natur machen. Für meinen Geschmack hätten ein paar Bäume mehr stehen bleiben können, es musste aber auch berücksichtigt werden, dass Bedenken wegen gesundheitlicher Gefahren bestanden z.B. hinsichtlich der Unbedenklichkeit von Baumrinde. Auch einige Zäune mehr mussten gesetzt werden, damit die Erzieherinnen ihren Aufsichtspflichten nachkommen können.

Natürlich gibt es auch immer einmal ein Problem mit einer Firma, so fehlen leider noch die schönen Brandschutztüren, die wir geplant haben. Jede Verzögerung führt auch zu Kostensteigerungen.

Hier sind wir nicht nur Architekten, die schöne Bilder malen, sondern fühlen uns auch verantwortlich für einen intensiven Begleitprozess. Da gibt es auch einmal schärferen Diskussionen, um am Ende zur besten Lösung zu kommen. Mit der Gemeinde Wandlitz, dem Träger IB mit allen Vertretern, der Kitaleitung, den Erzieherinnen und den Eltern kommen unterschiedliche Sichtweisen zusammen.

Ein Architekt wie Sie braucht dann auch Kommunikationsfähigkeiten?

Unbedingt, 50% der Umsetzung ist das Kommunizieren miteinander, sich gegenseitig ernst nehmen ist dabei sehr wichtig. Ja und wir werden dann auch gerne ernstgenommen, denn Gestaltung ist nicht nur Schönheit und Schönheit eben Geschmackssache. Mit solchen Meinungen kann ich nicht umgehen, es geht immer um ein gesamtes Entwurfskonzept. Es gibt Sachen die vertragen sich mit dem zugrunde gelegten Konzept und andere eben nicht.