Fehler machen, lernen, besser werden

Die Gemeinde steht vor vielen Herausforderungen. Wie finden wir einen Grundkonsens im Umgang mit diesen? Ein wichtiger Schritt zum Grundkonsens steht in der September-GV zur Abstimmung: die Einführung des Leitfadens für nachhaltiges Bauen. Nachhaltigkeit muss ja eigentlich nicht mehr erläutert werden: wer einen Baum fällt, tut gut daran, einen neuen zu pflanzen, wenn auch in Zukunft von einem Baum profitiert werden soll.

Strahlungsbereich von 5G bis zum Mobil!

Kriterien für nachhaltiges Bauen

Die Kriterien für nachhaltiges Bauen werden zu besseren Kitas und Schulen führen. Sie lassen sich leicht auf private Bauvorhaben übertragen gerade, wenn diese wegen ihrer Größe oder Örtlichkeit öffentliches Interesse erregen. Ist es möglich Nachhaltigkeitskriterien in B- Pläne aufzunehmen? Aber auch auf viele andere Politikfelder sind diese Kriterien anwendbar. Im Prinzip geht es dabei darum, Vorhaben aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

 

Aus der ökologischen Perspektive werden

  • die Ressourcenschonung,
  • eine geringe Flächeninanspruchnahme,
  • die Erhaltung und Förderung der Biodiversität sowie
  • die Minimierung von Transportwegen, Energie- und Wasserverbrauch

als primäre Schutzziele angestrebt, also insgesamt eine Minimierung der Umweltbelastungen.

 

Die Ökonomie, also die Wirtschaftlichkeit, spielt eine ebenso wichtige Rolle. Hier geht es z.B. um

  • Kosten-Nutzen-Rechnung,
  • Energiebedarf,
  • Lebenszykluskosten (bis hin zum Recycling der verwendeten Materialien am Ende der Lebensdauer) und
  • Wertstabilität.

Folgekosten können bekanntlich die reinen Investitionskosten um ein Mehrfaches überschreiten.

 

Und dann gibt es noch soziale und kulturelle Aspekte. Hier stehen einerseits Nutzerbedürfnisse und Funktionalität, andererseits die kulturelle und ästhetische Bedeutung im Mittelpunkt. Hierzu gehören vor allem immaterielle Werte wie

  • Gesundheit, Mobilität und Lebensqualität sowie
  • Chancengleichheit, Partizipation, Bildung und kulturelle Vielfalt.

 

Auch Standortaspekte wie Verkehrsanbindung sowie klimatische und geologische Randbedingungen werden berücksichtigt und last not least die „Prozessqualität“, also der Weg, wie Entscheidungen getroffen wurden.

 

Eigentlich werden hier nur Dinge zusammengetragen, die wir alle täglich bei unseren Entscheidungen – allerdings mehr oder weniger intensiv – berücksichtigen.

 

Nehmen wir als Beispiel die Urlaubsplanung der Familie

 

Für reichlich Konfliktstoff sorgt die Urlaubsplanung mit der ganzen Familie. Je mehr Köpfe auf Reisen gehen oder am liebsten zuhause bleiben wollen, umso mehr Erwartungen und Bedürfnisse sind unter einen Hut zu bringen. Denn ohne Grundkonsens würden die schönsten Wochen des Jahres mit herumnörgeln, schweigen und trotzen oder den Partner kritisieren vermiest, statt unsere Lebenszufriedenheit zu steigern.

Wir müssen rechtzeitig im Vorfeld die Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen aller Beteiligten auf allen Ebenen ermitteln, wie z.B.:

  • Aktivurlaub oder Faulenzen,
  • in der Gruppe, als Familie oder viele Einzelangebote wahrnehmen,
  • Selbstversorgung oder all-inclusiv,
  • „alle fünfe gerade sein lassen“ oder Regeln einhalten,
  • Leichtes Gepäck oder Vollausrüstung
  • und vieles mehr.

 

Im Gespräch ist zu klären, wie die Erwartungen an den Urlaubsort und das Wetter und die Möglichkeiten die Hobbies auszuüben sind. Nun folgen eine ausgiebige Recherche und dann die Vorstellung von Optionen.

 

Ein gute Prozessqualität heißt nicht „einstimmige Beschlüsse“, das wäre schön, ist aber unrealistisch. Wir müssen breit diskutieren und Kompromisse erarbeiten (die Grundlage dafür sollten aber immer die oben angeführten Nachhaltigkeitskriterien sein) und ggf. auch „Bestimmertage“ abwechselnd für jedes Mitglied anbieten.

 

Zurück zur Gemeindepolitik: dass „Bestimmertage“ hier eine Lösung wären, möchten wir nicht postulieren. Aber wenn wir uns bei all unseren großen Entscheidungen auf die oben genannten allgemein gültigen Kriterien der Nachhaltigkeit stützen und diese in einem transparenten und demokratischen Entscheidungsprozess fair miteinander diskutieren, sind gute Ergebnisse zu erwarten. Mit diesem Grundkonsens wird die Gemeinde den Herausforderungen der kommenden Jahre gut begegnen können.




Verfasser:in:
Tilman Dombrowski

Externe Links zum Artikel:
https://www.fib-bund.de/Inhalt/Leitfaden/NachhaltigesBauen/

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