Gut zu wissen: Biosphärenreservat oder Naturpark?

Geschichten über die Magie des ersten Augenblicks. Erinnern Sie sich noch an ihre erste Liebe? Oder die zweite oder die dritte, die ganz große? Wenn Paare davon erzählen, wie sie einander kennengelernt haben, wie sie einander vielleicht (nicht) gesucht und (trotzdem) gefunden haben, leuchten ihre Augen und ihre Gesichter strahlen. Es ist, als würden sie ihre mitunter vom Alltag vernachlässigte Liebe mit dem Erinnern an diese Zeit übergroßer Schmetterlinge im Bauch neu beleben. Auch den Zuhörenden erreicht diese Liebe, erwärmt ihn und weckt eigene Erinnerungen.

Ein Biosphärenreservat

ist eine Modelregion, in der in besonderer Weise eine nachhaltige Entwicklung auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene erfolgt. D.h. es wird entwickelt, geforscht und evaluiert. Es geht um den Menschen und die Biosphäre und damit nicht nur um Naturschutz, sondern auch um gesellschaftliche Fragen wie Demografie, Siedlungsbau und touristische Erschließung sowie um die partizipative Entwicklung und Bewirtschaftung von Kulturland. Bürgerbeteiligung ist fest verankert in der schrittweisen Beteiligungsprozedur. Jedes Biosphärenreservat muss Kernzonen von 3% Anteil an der Gesamtfläche ausweisen, in der die Natur sich selbst überlassen wird, sowie Pflege- und Entwicklungszonen. Auch Ortschaften sind Teil des Schutzgebietes. Im angedachten Biosphärenreservat Berlin/Barnim müssten also auch in Berlin Kernzonen ausgewiesen werden. Ein UNESCO-Biosphärenreservat ist ein weltweit anerkanntes Prädikat und wird von den jeweiligen Bundesländern beim deutschen UNESCO MAB Komitee eingereicht das diesen Vorschlag nach Prüfung an die UNESCO weiterleitet. Im Zehnjahresrhythmus evaluiert die UNESCO die erreichten Ziele und verlängert das Prädikat oder kann es bei Nichterfüllung auch entziehen.

Ein Naturpark

ist ein Landschaftsraum mit überwiegendem Anteil an Schutzgebieten (LSG od. NSG), der von den Bundesländern ausgewiesen wird und dem Bundesnaturschutzgesetz folgt. Die Träger können Länder, Landkreise, Vereine oder Zweckverbände sein. Im Prinzip ist das ein „kleines Biosphärenreservat“, zum Schutz und zur umweltverträglichen Nutzung der Kulturlandschaft ohne den Forschungsauftrag. Der Naturpark Barnim ist der einzig länderübergreifende Naturpark zwischen Brandenburg und Berlin und in Landesträgerschaft, bei dem die Siedlungsbereiche ausgenommen sind.




Verfasser:in:
Eva-Maria Dombrowski mit freundlicher Unterstützung von Dr. Peter Gärtner

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