Heidekraut-Quartier in Schönerlinde

Blauer Himmel über Schönerlinde, die Kraniche kehren zurück, ich sitze im 5. Stock der frisch in stand gesetzten Heidekraut-Residenz und spreche mit Michael Brayshaw (Managing Director) und Rico Finster, beide von Magma Rock Estate GmbH über die Planungen für das Heidekraut-Quartier.

Heidekraut-Quartier nach dem Konzept einer Gartenstadt, viel Grün und lockere Bebauung, Satteldächer und angepasste Farbgestaltung, Bildnachweis: Magma Rock Estate GmbH

Ich bin sehr angetan von der Instandsetzung des 3. Blocks in der Mühlenbecker Straße in Schönerlinde, kenne ich ihn doch noch vom Zeitungsaustragen in einem sehr runtergekommenen Zustand. Während die anderen beiden Blöcke von Berliner Stadt und Land renoviert wurden, hat Magma Rock Estate den 3. Block übernommen. Mit pfiffigen Details wie einer Fotowand und geschickter Farbgestaltung der Flure ist es ihnen gelungen, einen sehr angenehmer Eingangsbereich zu schaffen, der durch die beiden Fahrstühle noch weiter aufgewertet wird.

Eingangsbereich zur Heidekraut-Residenz: Nach Übernahme und Renovierung durch Magma Rock Estate GmbH, Bildnachweis: Magma Rock Estate GmbH
Vor Übernahme und Renovierung durch Magma Rock Estate GmbH, Bildnachweis: Magma Rock Estate GmbH
Nach Übernahme und Renovierung durch Magma Rock Estate GmbH, Bildnachweis: Magma Rock Estate GmbH

Michael Brayshaw, Managing Director der Magma Rock Estate, erläutert: „Wir haben etwas mehr als den Standard bei der Renovierung angestrebt. Das heißt für die Dämmung, die Fenster und auch für das Dach, hier wurde z.B. alles für eine Fotovoltaikanlage vorbereitet, aber noch nicht gebaut. Für die Wärmeversorgung sind wir auf 2 Luftwärmepumpen mit ergänzender Gasheizung umgestiegen, statt die alte Ölheizung weiter zu nutzen. Wir sind also auch bei der Energieversorgung schon einen Schritt weitergegangen, unsere Energieberater werden die Erfahrungen auch in zukünftigen Planungen berücksichtigen.“

 

Die Wohnungen sind sehr gut geschnitten und super ausgestattet, kein Wunder, dass hier kein Leerstand besteht, sondern alles komplett vermietet ist. Rico Finster, Managing Director der Magma Rock Estate, weist darauf hin: „Durch die hochwertige Renovierung und die unterschiedlichen Größen der Wohneinheiten haben wir eine gute Durchmischung bei den Mietern, was ein besonders gutes soziales Umfeld begünstigt. Wir haben auf Vorschlag der Mieter beispielsweise auch den äußeren Eingangsbereich kindgerechter gestaltet.“

 

Aus meiner Sicht ist das renovierte Objekt, die Heidekraut-Residenz, ein echter Gewinn für Schönerlinde!

Die Küche sowie Bad und Zimmer mit kompaktem Schnitt, guter Aufteilung und hochwertiger Ausstattung der Wohnungen in der Heidekraut-Residenz, Bildnachweis: Magma Rock Estate GmbH

Planung für das Heidekraut-Quartier

Ich bin aber eigentlich gekommen, um über die Zukunftspläne für das angrenzende geplante Heidekraut-Quartier zu sprechen. Die erste Planung ist schon mehrere Jahre alt, inzwischen hat sich der Umfang der geplanten Wohneinheiten auf 300 bis 350, darunter Doppelhaushälften unterschiedlicher Größe, reduziert. Nach der Vorstellung und Diskussion im Schönerlinder Ortsbeirat werden gerade einige Änderungen und Anpassungen eingearbeitet. Die beiden Entwickler blicken optimistisch in die Zukunft, sie rechnen in 2026 mit der Erlangung von Baurecht und dem anschließenden Baubeginn für den ersten Bauabschnitt. Die Entwickler erkennen die hohe Nachfrage nach Wohnraum, wünschen sich mehr Digitalisierung in der Verwaltung und schlankere Genehmigungsprozesse, z.B. bei der hier erforderlichen Anpassung des Geltungsbereichs des Satzungsgebietes durch die Verkleinerung des Projektes. Moderate Baupreise würden helfen, um der Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum entsprechen zu können. Die Entwickler haben den Anspruch, viele Bäume zu pflanzen, eine Tiefgarage wird es nicht geben, smarte Ideen, die neben der Wandlitzer Stellplatzsatzung auch dem Anspruch der Gartenstadt gerecht werden, werden gerade geprüft.

 

Michael Brayshaw erläutert: „Wir waren besonders beeindruckt von dem Konzept der Gartenstadt und haben uns davon inspirieren lassen, es beinhaltet eine lockere Bauweise und viel Grün, und das passt zu Schönerlinde.“

 

Rico Finster ist ebenfalls motiviert, denn er ist Ur-Basdorfer und kennt die Strecke und die Dörfer entlang der Heidekrautbahn und der L100 schon lange: „Wir wollen etwas Schönes schaffen, den Übergang von den Wohnblöcken zum Heidekraut-Quartier fließend gestalten. Meine Idee ist beispielsweise eine Stätte, die einen Platz, vielleicht mit einer Art Amphitheater, für Begegnungen schafft. Man muss heute anders planen, muss berücksichtigen, dass ein Teil der Arbeit in Homeoffice erfolgt. Das muss in die Angebotsstruktur einfließen und bei der Wohnungsaufteilung früh mitberücksichtigt werden.“

 

Wohnen, Arbeiten und Erholung soll also in einem Konzept Gartenstadt Hand in Hand gehen. Natürlich muss sich das Quartier auch tragen, es kann daher keine Sozialwohnungen geben, räumen beide ein. Ein Anteil von Sozialwohnungen müsste über die anderen Wohnungen gegenfinanziert werden, das würde zu teureren Mieten führen, die sich hier nicht abbilden lassen – das geht nur in der Großstadt und mit Fördermitteln. Die Problematik wurde auch in der Gemeindevertretung so erläutert. „Durch nicht zu große Wohneinheiten, die ansprechend und sinnvoll geschnitten sind, können wir zu hohe Mieten hoffentlich vermeiden und eine gute soziale Mischung und ein attraktives Wohnumfeld von Einzimmerwohnungen für Alt und Jung bis zu Eigentums-Doppelhaushälften für Familien schaffen“, sagen die Entwickler.

 

Apropos attraktiv: Schönerlinde hat eine sehr gute Anbindung an den ÖPNV, den Halbstunden-Takt der NEB und die Nähe zum S-Bahnhof Buch. Für Familien wird sicher auch die neue Grundschule in Schönwalde von Interesse sein, die Entwickler setzen sich daher auch für eine Radwegeanbindung über den „Weg Nr. 5“ ein. Michael Brayshaw ergänzt: „Wir haben hier unsere Erfahrungen gemacht, haben viele Absprachen mit Berlin Stadtgüter GmbH geführt und auch mit der Gemeinde, um z.B. schon alles für eine gute Anbindung an zukünftige Radwege und den Wanderweg vorzuhalten.“ Was nur schwer zu beeinflussen ist sind die Einkaufmöglichkeiten in Schönerlinde. „Da ist erstmal kein Supermarkt in Sicht, aber wir werden bei REWE und anderen erneut anfragen, sobald die ersten Wohneinheiten gebaut und die neuen Bewohner:innen das Areal des Heidekraut-Quartiers bevölkern!“ versichert Michael Brayshaw.

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