Oberschule oder Gesamtschule – aktueller Stand

Zur Erinnerung: 2026/ 27 fehlen 6-7 Züge in der Sekundarstufe 1 im Planbereich II. Fehlbedarfe, aktueller Stand: Bernau 4,1 (6,9), Biesenthal 2 (0,2), Wandlitz 1,2 (3). Bernau wird die Kapazitäten erweitern, auch Biesenthal strebt nach einer eigenen Oberschule! (vgl. Artikel in W. 12).
Ziel des Landkreises (LK) ist ein ausgewogenes und bedarfsgerechtes Schulangebot, ohne bestehende Schulen und Bildungsgänge zu gefährden oder deren Qualität zu beeinträchtigen.

Standort: Hier ist sich die Wandlitzer Arbeitsgruppe einigermaßen einig.

Das ist auch deshalb wichtig, um die Grundstücksbeschaffung bald durchführen zu können und dadurch u.a. Verwahrentgelte einzusparen. Mögliche Standorte wurden mit LK- Vertretern besichtigt. Der LK favorisiert gute Verkehrsanbindung/Bahnhofsnähe (entlastet die Barnimer Busgesellschaft), wünscht 2-3 ha Fläche und einen „schülermäßigen Schwerpunkt“ (kurze Wege). Er gibt zu bedenken, dass eine Gesamtschule gemeindeübergreifend angewählt werden würde, was möglicherweise zur Verdrängung von Wandlitzer Schülern führen könnte. Das widerspräche dem Prinzip der Wegeminimierung.

Einvernehmlich ist auch: Die Oberschule muss raus aus den jetzigen Räumlichkeiten, damit die Klosterfelder Grundschule ausreichend Platz bekommt. Die Gemeinde kann sich keine weitere Investition in Grundschulen leisten über die 40 Mio. für die Schönwalder Grundschule hinaus. Deshalb soll die Oberschule vom Kreis übernommen und erweitert werden, der dann in einen Schulneubau investieren würde.

Die bevorzugten Standorte Basdorf bzw. Annenhof führen zu 30% weniger Wegestrecken im Vergleich zur jetzigen Anfahrt. Beim Annenhof fehlt allerdings derzeit noch die ÖPNV- Anbindung. Die örtliche Nähe ist ein wichtiges Argument für die Anwahl einer Schule.

Schulform: Hier sind die Meinungen geteilt.

Eine Gruppe bevorzugt die Gesamtschule mit dem Argument, das würde dem Elternwunsch entsprechen, und hat eine Unterschriftensammlung gestartet mit einer Beteiligung von bislang immerhin knapp 1400 Bürger:innen.

Für die Oberschule sprechen sich der LK und der andere Teil der AG aus: Eine weitere Gesamtschule könnte den Bestand an Bildungsgängen an den Oberstufenzentren gefährden und die Qualität der Oberschulen durch eine noch differenziertere Selektion nach Leistung negativ beeinflussen. Mehr Verbindung zwischen Theorie und Praxis unterstützt den Erwerb von anwendungsbereitem Wissen und ist eine wichtige Basis für die Berufs- und Studienwahl und für die Verringerung von Ausbildungs- und Studienabbrüchen. Auch das Gymnasium könnte Probleme bekommen, wenn (wie z.B. in Potsdam der Fall) Eltern die Gesamtschule vorziehen, damit ihre Kinder das Abitur nach 13 Schuljahren (anstatt nach 12 wie auf dem Gymnasium) ablegen können.

Generell gilt: Eine Oberschule sollte mindestens 3-zügig, eine Gesamtschule mind. 6-zügig sein, um über die notwendige Anzahl an Lehrkräften zu verfügen, alle Fachbereiche abdecken zu können und hier auch Redundanzen für Vertretungen vorzuhalten. 6 Züge wird Wandlitz auch in ferner Zukunft nicht füllen können! Die Gesamtschule erfordert darüber hinaus natürlich auch deshalb einen größeren Bau als die Oberschule, da ja auch die Klassen 11-13 Platz finden müssen.

Die Oberschule muss erklärt und beworben werden. Sie ist eben nicht „unterhalb“ der Gesamtschule anzusiedeln, sondern bietet, zusammen mit den OSZ, allen Schüler:innen die Chance, die allgemeine Hochschulreife oder ein Fachabitur zu erwerben. Warum ich für eine Gesamtschule war und nun für eine Oberschule bin, habe ich im Link bereits erläutert.

Schlussendlich entscheidet der Kreistag über Standort und Schulform. Ich werde mich für die Oberschule aussprechen, weil ich diese sowohl vom Nutzen als auch vom Aufwand für die richtige Wahl halte.