Straßenbau in Stolzenhagen: Ohne Beeinträchtigung gibt es keine neue Straße!

Aber mit Rücksichtnahme und Geduld wird es leichter. WPunkt im Gespräch am Straßenrand mit Ortsvorsteher Andreas Kinski und Ortbeiratsmitglied Ines Braun.

Ausschnitt aus der Ausführungsplanung, Bildnachweis: Gemeinde Wandlitz, Beschlussvorlage: BV-GV/2024-0705

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13.8. Der Akazienhain ist von der Basdorfer Straße aus nicht mehr erreichbar/befahrbar

Die Schilder sind angebracht, eine Ersatzhaltestelle an der B273 installiert und vor der Straßensperre ist ein Parkstreifen geschoben für die Klienten der Praxis. Schon zwei Monate sind vergangen, seit 23. Juni wird der erste Bauabschnitt zur Sanierung der Basdorferstraße umgesetzt. Zwischen Tannenweg und Seepromenade ist vollgesperrt. Anwohner müssen bis zur Fertigstellung des 950m langen Teilabschnitts auf eigene Gefahr zu ihren Grundstücken, Besucher:innen der Badestellen, der Fischerstube und der Durchgangsverkehr sucht nach Schleichwegen.

Wie war der Start der Baumaßnahme und mit welchen Beeinträchtigungen muss man rechnen?

Andreas Kinski: Der Start war gemischt, für einige ging es nicht schnell genug. Ich bekam gleich Anrufe von Anwohner:innen warum nicht mehr passiert, aber so eine Baustelle muss ja erst einmal eingerichtet werden, Baumschutz angebracht werden und weitere Vorbereitungen getroffen werden. Erst dann wurde der Belag abgefräst. Jetzt können Bodenproben genommen werden, um die Belastung des Untergrundes und den weiteren Entsorgungsweg zu klären.

Ich hoffe es bleibt Stolzenhagen so ein Ergebnis wie in der Wandlitzer Oranienburgerstraße erspart, wo ja der stark belastete Untergrund zu einer nicht geplanten Verlängerung der Bauphase führte?

Andreas Kinski: Ja, das wird hoffentlich an uns vorbei gehen, die Proben werden bis Mitte Juli analysiert! Die Analysen werden dann zeigen, ob alles planungsgemäß weitergehen kann. Es betrifft auch den Untergrund, es ist ja nur eine bedarfsgerechte Sanierung und kein grundhafter Ausbau geplant.

Die Verzögerung bei der Oranienburgerstraße hatte ja schon Auswirkungen auf den Start der umfangreichen Sanierung der Basdorferstraße. Man musste auf die Asphaltierung in der Oranienburger warten, denn der Busverkehr muss ja wenigstens dort durch fahren können, um unsere Bürger:innen an der Ersatzhaltestelle aufzunehmen. Der Start war bei der Busgesellschaft etwas holprig, ich hoffe die Ersatzhaltestelle wird in Zukunft besser integriert und angefahren.

Wie sind die Informationswege und -veranstaltungen zur Baumaßnahme gelaufen?

Andreas Kinski: Es gab im März letzten Jahres eine Einwohnerversammlung dazu. Sehr gut war, dass auf einer der letzten Ortsbeiratssitzung im Juni aktuell zum Thema nochmal informiert wurde und die Verwaltung den zahlreich anwesenden Interessierten direkt antworten konnte. Anregung der Bürger:innen wurden auch aufgenommen wie zum Beispiel die Einrichtung des Parkstreifen für die Klienten der psychotherapeutischen Praxis. Die Sorge der Einwohnenden ist dennoch groß. Staubbelastung und parkende Autos in der Badesaison, denn die Umfahrungen sind ja teils auf unbefestigten Straßen und etliche Grundstücke sind neben der Müllabfuhr auch von der mobilen Abwasserentsorgung abhängig, das sind große Fahrzeuge, die ihren Platzbedarf haben.

Ich möchte vor allem die Bürger:innen auf dem Laufenden halten können und wir aktualisieren die Aushänge sobald wir neue Information haben über den Fortschritt oder über Probleme.

Wir stehen hier an der Einmündung zum Tannenweg, manche Autos machen kehrt, einige Anwohnenden fahren vorsichtig durch, aber es gibt auch noch immer Durchgangsverkehr.

Ines Braun: Ja, ich versuche zur Entlastung beizutragen, indem ich eben nicht durch den Baustellenbereich fahre, sondern die L100 nutze, um nach Hause bzw. zur Arbeit zu fahren. Die Sanierung der Straße war ja von vielen lange herbeigesehnt worden. Ich freue mich, dass es jetzt losgegangen ist und denke mit etwas gegenseitiger Rücksichtnahme werden wir das besser überstehen. Am Ende haben wir dann eine sehr gut ausgebaute Straße.

Wir haben aber schon von Anwohnenden gehört, dass viel zu schnell gefahren wird. Das ist in den schmalen Nebenstraßen, für die ja die Einbahnstraßenregelung aufgehoben wurden der Fall. Bei Begegnungsverkehr wird auf die Mulden ausgewichen und diese kaputt gefahren. Wie unser Ortsvorsteher bereits sagte ist das für die Entsorgung der Grundstücke ja ein Problem. Wir hoffen, dass das im Nachgang der Baumaßnahme dann auch wieder repariert wird.

Wie ist der weitere Ausbau geplant?

Andreas Kinski: Die Bürger:innen können ja den Beschluss und die Ausführungsplanungen auch in Bürgerinformation unter der Beschlussnummer: BV-GV/2024-0705 selber einsehen.

  1. Bauabschnitt:  zwischen Ortseingang aus Richtung B273 und der Gehwegquerung an der einmündenden Straße „Seepromenade“, Länge ca. 950 m.
  2. Bauabschnitt:  zwischen B273 und Ortseingang Stolzenhagen (außerorts), Länge ca. 570 m.
  3. Bauabschnitt: zwischen Gehwegquerung an der einmündenden Straße, „Seepromenade“ und dem bereits sanierten Straßenabschnitt an der Einmündung der Wensickendorfer Straße, Länge ca. 660 m

Unter anderem wird durch die Sanierung der Verkehr beruhig, die Verkehrssicherheit erhöht und der Schulweg durch die Querungshilfe gesichert.

Wir werden beobachten, wie wir mit der Badesaison klarkommen, mit der Verwaltung haben wir schon abgesprochen, dass wir ggf. nachsteuern mit Kontrollen oder auch Verboten.

Ines Braun: Für das weitere Vorgehen muss man auch den Bauleiter der Firma Rask loben, der sehr zugänglich war und den man bei Problemen ansprechen kann. Anwohnende berichten, dass schon bei 20kmh die Staubbelastung in der Uferstraße erheblich ist.

Andreas Kinski: Das stimmt, die Firma ist hier in der Gegend aktiv, ist ein etablierter Partner der Gemeinde, der Bauleiter ist regelmäßig Vorort und kennt sich sehr gut aus. Auch die Anwohnenden haben Kontaktdaten bekommen, aus meiner Sicht wurde keiner vergessen.

Das Amtsblatt ist ja durch die langen Vorlaufzeiten für eine kurzfristige Mitteilung nicht geeignet. Der gesamte Ort und der Durchgangsverkehr ist betroffen und muss die Umwege über Wandlitz oder Zehlendorf nutzen. Der 1. Bauabschnitt ist ja sehr aufwendig durch die verkehrsberuhigenden Maßnahmen wie die Mittelinsel. Wir empfehlen daher unseren Schaukasten, den wir aktuell bestücken und auf die neue Wandlitz-App  haben wir ebenfalls verwiesen.

 

Der 3. Bauabschnitt wird in der folgenden Einwohnerversammlung am 15.7. vorgestellt. Das Geld ist zwar im Haushalt eingestellt, aber die Baumaßnahme ist bereits teurer geworden und wir haben ja bereits eine 3-monatige Verzögerung wie oben erwähnt, dadurch kommt der 2. Bauabschnitt erst nächstes Jahr. Wir wünschen uns dann den Abschluss in 2026!

Und die Fischerstube?

Steffen Köhler von der Fischerstube: „Klar ist die Baustelle notwendig und wir wissen, dass wir Einbußen haben werden. Was mich, wie etliche andere allerdings wundert ist, dass für diesen Bauabschnitt bis Dezember angesetzt ist. Das ist einfach zu lang für uns, besonders in der Saison. Wir leben ja auch von dem Betrieb der Badewiese. Ist da etwas was man beschleunigen kann, das würde uns helfen!“

Bagger an der Baustelle, Geduld ist gefragt, um die Bauphase zu überstehen bis die Straße fertig gestellt ist, Bildnachweis: WPunkt

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