Denkmalabriss abgewendet
Der von der Basdorfer Entwicklungsgesellschaft mbH (BEG) geplante Abriss der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des ehemaligen Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeitslagers in Basdorf ist vorerst abgewendet.
Unter Denkmalschutz stehen Teile des ehemaligen Zwangs- und Fremdarbeiterlagers in Basdorf. Erkennbar die besondere Bauform der leer stehenden und renovierungsbedürftigen Doppel-H-Bauten.
Nach einem Ortstermin mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden und dem Brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur wird auf den Abriss durch die BEG nicht weiter bestanden. Es ist Zeit gewonnen, um im Laufe des nächsten Jahres sinnvolle Nutzungskonzepte zu erarbeiten.
Dankenswerterweise haben sich zwischenzeitlich auch der Basdorfer Ortsbeirat unter Leitung von Peter Liebehenschel und der Kulturausschuss der Gemeinde unter Leitung von Monika Braune mit dem Thema befasst. Von beiden Gremien gibt es Unterstützung für einen Erhalt dieses für die Basdorfer und Brandenburger Geschichte wichtigen Denkmalensembles.
Angesichts der starken Entwicklung des Areals der ehemaligen Landespolizeischule werden sich Nutzungen, welche die spezifischen Anforderungen von denkmalgeschützten Gebäuden aufnehmen, sicher finden lassen. Zu denken ist hier an Räume der ärztlichen Versorgung, Physiotherapie oder auch die Einrichtung eines Coworking Spaces. Insgesamt weisen die Gebäude eine Nutzfläche von fast 3.000qm auf.
Zur Entwicklung der Gebäude gehört zweifelsfrei auch die Erinnerung an die bisherigen Nutzungen, sei es in der Zeit 1938 bis 1945, die Nutzungen und Umgestaltungen zu Zeiten der DDR und nach 1990. Ein Geschichtspfad und eine (kleine) Ausstellung sollten in die Entwicklung integriert werden.
Voraussichtlich im Januar 2022 soll es im Rahmen eines Bürgergesprächs um die Geschichte und die Entwicklungsperspektiven des Ortes gehen. Hierzu wird noch gesondert eingeladen.
Verfasser:in:
Reinhold Dellmann