Kann ein Flügel die Seele berühren? Ja, der Brassens-Flügel kann!
Der Flügel, an dem Georges Brassens fern von seiner französischen Heimat während der Zwangsarbeit in Basdorf Chansons komponierte und spielte, hat im Zug Café im Bahnhof Wandlitzsee einen neuen Standort gefunden. Bei der liebevollen Moderation von Jürgen Günther, den einfühlsamen Werken des „Duo Jerusafrin“, den deutschen und französischen Chansons, die von Peter Liebehenschel vorgetragen wurden, und den berlinerisch frechen Liedern von „Hans & Gina“ konnte ich sie spüren, die berührende, verbindende Kraft der Musik.
Der historische Brassens-Flügel
Fast vergessen wanderte der historische Flügel, auf dem der französische Komponist, Chansonnier, Dichter und Schriftsteller Georges Brassens (1921-1981) in den Jahren 1943 bis 1944 einen Teil seiner bekannten Chansons komponierte, durch das Barnimer Land. Bis der Vereinsvorsitzende „Brassens in Basdorf e.V.“ Jürgen Günther, und der Basdorfer Ortsvorsteher Peter Liebehenschel bei Nina Thomas vom Zug Café Wandlitzsee eine neue Heimat für das Instrument mit seiner bewegenden Geschichte fanden.
Das Willkommenskonzert für den Flügel aus der Klavierfabrik Zimmermann war geprägt von dem Geist, der in Brassens‘ Chansons mitschwingt und dieser war auch im Publikum zu spüren. Die vorgetragenen Stücke waren neben den Chansons populäre Lieder und Kompositionen in deutscher, französischer, kurdischer, arabischer und englischer Sprache.
Mit Gesang und Gitarre eröffnete Peter Liebehenschel den Abend, trug bewegende Lieder von Brassens bis Bettina Wegener vor und stellte die Verbindung zwischen Liedermachern, Organisation, Brassens Festival und Rettung des historischen Flügels her.
Das „Duo Jerusafrin“ mit dem Sänger Walid Habash (Syrien), begleitet am Brassens-Flügel von Ittai Rosenbaum (Israel) entführte das begeisterte Publikum in arabische Welten. Die Texte wurden in verschiedenen Sprachen mit viel Gefühl interpretiert.
Das Duo „Hans & Gina“, Hans Reißner (Klavier und Gesang) und Gina Kahl-Reißner (Gesang), betreibt in Berlin die Kulturkneipe „Dicke Paula“. Sie machten Stimmung mit ihren frechen Texten, die uns mit einem Augenzwinkern unsere Marotten vor Augen führten und so zum Lachen brachten.
Mehr von diesen Veranstaltungen in Wandlitz (und insbesondere im Zug Café Wandlitzsee) kann man sich nur wünschen! Mehr gibt es in jedem Fall schon im Juni auf dem 20. Festival Georges Brassens in Basdorf, und natürlich auch  im Zug Café Wandlitzsee und im Kulturrestaurant „Dicke Paula“ in Tegel.
Verfasser:in:
Eva-Maria Dombrowski