Bogensee: Perspektivstudie wird gefördert!
Bundesbauministerin Geywitz überreicht Wandlitz die Urkunde zur Förderung der Perspektivstudie für das Bogenseeareal
Am 19. und 20. November 2024 hatten das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) alle 17 Kommunen, die in diesem Jahr für eine Förderung im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ ausgewählt worden sind, in das Zentrum für Sprache und Bewegung auf dem Campus Efeuweg in Berlin eingeladen. Das Areal gehört selbst seit 2017 zu den Nationalen Projekten des Städtebaus.
Während am ersten Tag die Vernetzung der Projektteilnehmer, die Vorstellung ausgewählter Projekte und verschiedene Workshops auf der Tagesordnung standen, war am zweiten Tag die feierliche Übergabe der Urkunden durch Bundesbauministerin Klara Geywitz und Staatssekretär Sören Bartol an die Vertreterinnen und Vertreter der ausgewählten Kommunen Höhepunkt der Veranstaltung. Für die Gemeinde Wandlitz war Bürgermeister Oliver Borchert gemeinsam mit Kulturamtsleiter Jörg von Bilavsky und Stefanie Kräuter, stellvertretende Kämmerin, vor Ort. Gemeinsam mit den anderen Städten und Gemeinden nahmen sie mit Freude die Auszeichnung für ihre nationalen Premiumprojekte entgegen.
Anlässlich des 75. Geburtstages des Grundgesetzes hat das Bundesbauministerium vor allem Orte der Demokratiebildung und der Erinnerung für das Förderjahr 2024 im Blick. Über 100 Bewerbungen aus bundesweit 99 Kommunen waren beim Bundesbauministerium eingegangen. 17 Projekte – darunter auch das der Gemeinde Wandlitz – wurden schließlich von einer hochkarätigen Fachjury für eine Förderung im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ ausgewählt.
Bürgermeister Oliver Borchert: „Mit dem Bogenseeareal in Lanke haben wir haargenau in die diesjährige Förderkulisse des Bundesbauministeriums gepasst. Das Ensemble von FDJ-Hochschule und ehemaliger Goebbels-Villa ist erinnerungskulturell von nationaler, wenn nicht sogar internationaler Bedeutung. Diese bauhistorischen Denkmale gemahnen wie kein anderer Ort in der Bundesrepublik gleichzeitig an die NS-Diktatur und den Unrechtsstaat DDR und bieten gemeinsam mit den zahlreichen anderen Erinnerungsorten in unserer Region die Chance, einen Ort zur Aufarbeitung von Indoktrination und Propaganda sowie der demokratischen Teilhabe und Begegnung zu schaffen. Deshalb wollen wir dieses erinnerungskulturell bedeutsame Gebäudeensemble erhalten und ein wirtschaftlich tragfähiges und historisch sensibles Nachnutzungskonzept erarbeiten.“ Seit mehr als 25 Jahren liegt das Bogenseeareal nun im Dornröschenschlaf und das Land Berlin als Eigentümer hatte zuletzt bereits über den Abriss sämtlicher Gebäude nachgedacht.
An einem Nachnutzungskonzept bzw. der geplanten Perspektivstudie für das Bogenseeareal wird die Wandlitzer Verwaltung in Abstimmung mit weiteren Projektpartnern, wie dem Landkreis Barnim, der Unteren Denkmalbehörde, den Landesdenkmalämtern Berlin und Brandenburg sowie weiteren Experten und der Bevölkerung intensiv arbeiten. Insgesamt ist gemäß Förderantrag dafür ein Zeitraum vom 1. Dezember 2024 bis zum 31. Dezember 2027 vorgesehen. „Als erstes müssen wir die Ausschreibungen für die Projektleitung, also vor allem für die architektonische Bestandsanalyse und die städtebauliche Voruntersuchung erarbeiten“, erläutert Jörg von Bilavsky, der im Wandlitzer Rathaus das Projekt federführend betreut, die nächsten Schritte für das Jahr 2025. „Allein das sind höchst anspruchsvolle Aufgaben, denn nur mit sehr klaren und fundierten Ausschreibungen werden wir die Projektpartner finden, die wir brauchen.“ Für die geplante Perspektivstudie hat die Gemeinde Wandlitz Gesamtkosten von 870.000 Euro veranschlagt. Davon werden 590.000 Euro vom Bund über das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gestellt, 280.000 Euro sind als Eigenanteil von der Gemeinde Wandlitz zu tragen. Der Landkreis Barnim hat bereits zugesagt, sich im Rahmen der Städtebauförderung mit 110.000 Euro zu beteiligen.
Verfasser:in:
Elisabeth Schulte-Kuhnt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gemeinde Wandlitz