Mehr als nur Fußballspieler – Tag der offenen Tür im ÃœWH Klosterfelde

Geflüchtete sind nicht nur zukünftige Fußballspieler, Geflüchtete sind auch Mütter und Väter von zukünftigen Fußballspielern, und erst mal die älteren Geflüchteten, die sich als Oma und Opa um die Nachwuchsfußballkinder kümmern!

Bildnachweis: acrobaat

Tag der offenen Tür im ÜWH in Klosterfelde

Der Tag der offenen Tür am 1.6.2023 im zukünftigen Übergangswohnheim in Klosterfelde war gut besucht. Das ZDF, RBB, Inforadio, die MOZ und Bernau Live waren da und interviewten und filmten die Politiker:innen, die interessierten und ebenso die protestierenden Bürger:innen. Das ZDF hat für Frontal 21 gefilmt, es soll voraussichtlich zum nächsten Kanzlertreffen zur Flüchtlingsfrage in einer Woche gesendet werden. Natürlich fehlte auch ein entsprechendes Polizeiaufgebot nicht.

An Thementischen konnte man sich zu Bau- und Umweltfragen informieren, rechtliche Belange klären, sich an die Amtsleitungen der Gemeinde, an die Sozialkoordinator:innen vom Landkreis oder an den Runden Tisch Willkommen wenden.

Ursula Nonnemacher, die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, der Barnimer Landrat Daniel Kurth, Silke Nessing, Leiterin des Dezernats für Jugend, Gesundheit und Soziales im Landkreis Barnim und unser Bürgermeister Oliver Borchert stellten sich den Fragen der Besucher:innen und der Presse.

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Pressekonferenz

 

Der Landrat appellierte eindringlich: „…wenn es notwendig wäre, wollen auch wir menschenwürdig aufgenommen werden!“, und ergänzte, dass fehlende Kitaplätze und volle Schulen unsere Probleme seien. Auch wenn kein Geflüchteter dazu käme: die Bauzeit für eine Schule beträgt acht Jahre, und das muss schneller gehen! Die Ministerin erläuterte „Brandenburg entwickelt sich, wir sollten dafür ein freundliches Gesicht bereit haben, denn für eine positive weitere Entwicklung sind viele Neuzugänge von Menschen erforderlich!“ Allgemeiner Konsens war, dass man sich um einen besseren Betreuungsschlüssel bemühen will.  Deutschland ist nicht unbedingt attraktiv für Zuwandernde, da unsere Sprache kompliziert ist, wir bekannt sind für viele bürokratische Auflagen und verbesserungsbedürftige Willkommenskultur. Der Bürgermeister schlug vor, die Sprachkurse direkt in den ÜWH stattfinden zu lassen (bisher gibt es Kurse in Eberswalde und Bernau). Ein flexibler Einsatz von Sozialarbeitern wird gewünscht und schnellerer Zugang zum Arbeitsmarkt. Hier leistet unsere Ehrenamtlichen bereits sehr gute Vermittlungsarbeit.

Die Einrichtung

Zu besichtigen war ein fast fertiggestellter Teil des Überganswohnheimes mit Wohnräumen für ein bis drei Personen, beispielhaft eingerichtet mit einer Gemeinschaftsküche, einem Raum für die Waschmaschinen und Sanitäreinrichtungen, bei denen noch die Duschkabinen fehlten. Luxusunterkünfte sind das wahrlich nicht, aber in frischem weiß gestrichen und mit vielen Fenstern und großzügigen Fluren machte das Heim einen sehr freundlichen Eindruck, und die Sonne trug ihren Teil dazu bei.

 

Die Leiterin des Dezernats gab bekannt, dass für die Inbetriebnahme des Übergangswohnheimes noch die Brandschutz- und Sicherheitskonzepte ausstehen. Die Leistungen werden ausgeschrieben und nach einer abschließenden Begehung wird dann die Betriebserlaubnis erteilt.

 

Im Vorfeld hatte ein Fahrradkorso „Radeln gegen Rassismus“ stattgefunden, der von Bernau startete, über die Wandlitzer Wohnheime führte und mit einer Abschlusskundgebung vor dem zukünftigen Ãœberganswohnheim in Klosterfelde endete. Die Organisatoren waren „Wandlitz zeigt Haltung“ und „Bürger:innenAsyl Barim„.

Demonstration vor der Tür

 

Draußen standen rund 70 Demonstranten, die ebenfalls von der Presse befragt und gefilmt wurden.

Bildnachweis: acrobaat

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