Wie etabliert man eigentlich einen Wochenmarkt?
Nun ist es gelungen, Wochenmärkte in der Gemeinde abzuhalten. Hinter einem lebendigen, attraktiven Markt liegt aber auch viel unsichtbare Arbeit, bis so etwas installiert ist und regelmäßig stattfinden kann. WPunkt interviewt dazu Lars Gesch, Sachgebietsleiter strategische Gemeindeentwicklung, und einige Markbesucher und Händler.
Vorab: die Genehmigung für den Markt auf dem Bahnhofsvorplatz wurde bis zum 20.12.2025 erteilt, die Händler sind zufrieden mit dem Umsatz und halten in jedem Fall bis Weihnachten durch!
Ab Samstag, den 18. Oktober 2025, dürfen sich Marktgäste zudem auf drei neue Stände freuen, die das Sortiment bereichern und für noch mehr kulinarische Vielfalt sorgen:
- Christine Ardinat mit einer Auswahl original französischer Salami,
- Pasta Lotti mit frischer, handgemachter Pasta und feinen Saucen sowie
- GbR Kummer mit hochwertigem Fleisch vom Galloway-Rind aus regionaler Haltung
WPunkt: einen Wochenmarkt haben sich die Bürger:innen schon lange für die Gemeinde gewünscht, nun konnte das umgesetzt werden. Wieviel Arbeit steckt denn in der Vorbereitung?
Lars Gesch: Wir kennen den Wunsch nach einem Wochenmarkt schon länger, der aus der Bürgerschaft aktiv an uns herangetragen wurde. Als wir dann die Auswertung des Wandlitzer Entwicklungskonzeptes WEK vorliegen hatten, wurde deutlich, dass dieser Wunsch breite Zustimmung in der Gemeinde findet. Explizit wurden dort auch Wandlitz und Basdorf als Standorte benannt, sodass Aktivitäten zur Errichtung der Wochenmärkte aus dem WEK abgeleitet werden konnte.
WPunkt: erste Erfahrungen in Wandlitz wurden ja mit dem Regionalmarkt am Studio Wandlitz gemacht?
Lars Gesch: ja, das war aber nicht in der Verantwortung der Gemeinde. Schon an der Namensgebung kann man die Besonderheit des ordnungsrechtlichen Rahmens erkennen. Die Bezeichnung „Wochenmarkt“ ist an bestimmte Bedingungen geknüpft: der Markt muss regelmäßig stattfinden, das muss im Voraus auch bekannt sein und das Angebot muss Waren des täglichen Bedarfs umfassen wie Lebensmittel, Pflanzen oder Blumen. Dann sind verkehrsrechtliche Regelungen zu beachten und in der Regel noch eine Marktordnung. Aus dem Wandlitzer Entwicklungskonzept wurde außerdem abgeleitet, dass Orte der Begegnung gewünscht werden, daher wollten wir, dass ein Wochenmarkt auch so attraktiv und einladend wird und auch zum Verweilen einlädt. Damit der Markt ein Anlaufpunkt wird, sollten mindestens 10 Stände zusammenkommen, das Angebot sollte regional sein und sich vom Angebot im Supermarkt möglichst unterscheiden.
WPunkt: Nun haben Sie ja mit dem frisch renovierten Bahnhofsvorplatz in Wandlitz einen idealen Standort gefunden. Ist der Markt da nicht ein Selbstläufer?
Lars Gesch: Wir sind sehr froh über den schönen Bahnhofsvorplatz, und auch in Basdorf sind die Bedingungen für einen Wochenmarkt sehr attraktiv. Beide Standorte sind zentral und bringen Aufenthaltsqualitäten mit. Aber von selbst läuft das alles bei weitem nicht. Wir haben zum Glück mit der Marktgilde einen erfahrenen Marktbetreiber gefunden. Um den Bahnhofsvorplatz für den Markt sperren zu können, muss allerdings eine Genehmigung durch den Betreiber beim Landkreis eingeholt werden. Der Landkreis befragt dann alle Anlieger, d.h. dann auch wieder unser Ordnungsamt, aber auch die NEB und Barshare. Barshare betreibt ja seit 2021 die Ladesäulen für E-Autos auf dem Platz. Mit allen Anliegern müssen ggf. Lösungen gefunden werden, um z.B. eine Zuwegung zu den Ladesäulen zu ermöglichen.
Drei Tage vor dem Markt müssen die Parkverbotsschilder für die Parkplätze aufgestellt sein (Anmerkung der Redaktion: einige Kurzzeitparkplätze, der Rest 24h kostenlose Parkplätze). Das hört sich einfach an, aber gerade an diesen Septemberwochenenden gibt es in der Gemeinde so viele Veranstaltungen mit verkehrsrechtlichem Regelbedarf, dass sogar die Schilder knapp werden.



WPunkt: Wer darf denn auf dem Markt etwas anbieten?
Lars Gesch: Wir haben alle umliegenden Gewerbetreibenden informiert und angefragt, ob sie Waren des täglichen Bedarfs anbieten möchten. Wir sind branchenoffen, einzig Billigtextil-Angebote waren nicht erwünscht. Die deutsche Marktgilde als Betreiber ist da sehr aktiv und wird für ein abwechslungsreiches Angebot frischer, regionaler Produkte sorgen. Nicht allen Anbietern aus der Region passt der Termin in den Kalender, z.B. Klosterfelder Senf hatte bereits andere Verpflichtungen, aber Bauer Looke hat einen Stand, es gibt Brot aus dem Backwarium, ein Kaffeemobil, Blumenanbieter und viele mehr. Der Markt ist ja noch im Aufbau und die Anbieter müssen einen Stand mitbringen und natürlich Personal bereitstellen, das muss auch überlegt sein und passen. Die ersten Markttage waren sehr gut besucht und es wurde auch auf den Bänken gesessen und geplauscht, das haben wir uns so gewünscht und hoffen, dass der Wochenmarkt am Samstag in Wandlitz und am Mittwoch in Basdorf gut angenommen wird.

Stimmen der Marktbesucher:innen
Kommunikation findet nicht nur am Kaffeemobil statt, auch in den Schlangen vor den Ständen ist man guter Laune und gesprächsbereit, viele treffen hier auf lange nicht gesehene Bekannte und halten einen Plausch:
„Das haben wir uns lange gewünscht, toll!“
„Es muss nicht sein, wir sind sehr zufrieden, aber man könnte auch noch einen Stand mit Wurst ergänzen“
„Ich bin von Beginn an jeden Samstag hier, weil der Markt sooo schön ist!“
„Das Angebot ist sehr hochwertig und lecker, der Preis ist dementsprechend hoch“
„Viele haben sich den polnischen Gemüsestand gewünscht und wir sind froh, dass er dabei ist.“ (Tourismusverein)
„Unsere Kaffeemaschinen ist seit 7:30 einsatzbereit, denn den ersten Kaffee bekommen die Standbetreiber, es ist ein tolles Miteinander hier. Man hilft sich gegenseitig beim Aufbau und schieben der Wagen.“ (Kaffeemobil)
Gut zu wissen: Bedingungen für die einen Marktstand
Die Voraussetzungen für eine Teilnahme als Händlerin oder Händler sind sehr individuell und hängen von verschiedenen Faktoren wie der aktuellen Marktlage und dem jeweiligen Angebot ab. Interessierte können sich daher direkt an den Niederlassungsleiter Belin, Herrn Dirk Dieter, wenden.
Kontakt: Dirk Dieter, 02774 9143-601, Mail: d.dieter@marktgilde.de
Er prüft im persönlichen Gespräch, ob das Sortiment zum Markt passt und welche Möglichkeiten bestehen. Auf Nachfrage erhalten einzelne Händlerinnen und Händler selbstverständlich auch unsere Entgeltordnung zur Einsicht. Quelle: EMMA Marketing für Wochenmärkte GmbH


Gut zu wissen: Initiatoren und Händler sind zufrieden
Herr Kohls hat sich unermüdlich mehr als 3 Jahre für einen Markt in Wandlitz eingesetzt, auch viele Bürger:innen hatten das als Wunsch im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Wandlitzer Entwicklungskonzept geäußert. Alles sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und nun hat Herr Kohls sogar seitens der NEB den Schlüssel für das Bahnhofsgebäude, um auch Toiletten bereit zu stellen.
„Ich bin zufrieden mit dem Verkauf der Blumen hier auf dem Markt, und wenn ich keine Blumen verkaufe spiele ich in unserer Rockband „Experience“ als Gitarrist!“ (Florist Klausi)
Und wann kommt der Markt für Basdorf? Der Markt kommt, der ursprünglich geplante Termin zum Oktober konnte leider nicht umgesetzt werden. Grund sind die notwendigen Beschilderungen, die drei Tage vor einem Markttag angebracht werden müssen, d.h. zurzeit liegt noch keine verkehrsrechtliche Genehmigung vor. Quelle: EMMA Marketing für Wochenmärkte GmbH

Pressemitteilung vom Betreiber Deutsche Marktgilde:
Neue Genussmomente auf dem Wochenmarkt Wandlitz: Feinkost Freunde und Kaffeemobil bereichern das Marktgeschehen
Der Wochenmarkt in Wandlitz wird noch genussvoller: Ab sofort sorgt der neue Beschicker „Feinkost Freunde“ jeden Samstag auf dem Bahnhofsvorplatz Wandlitzsee (Prenzlauer Chaussee / Am Bahnhof) für mediterranes Flair und kulinarische Vielfalt. Das Angebot umfasst hausgemachte Pasten, Salate, Aufstriche und Antipasti, alles handgefertigt nach traditionellen Rezepten – das Wissen dazu stammt direkt aus der Praxis eines türkischen Feinkostbetriebs. So kommen die Besucherinnen und Besucher in den Genuss authentischer Spezialitäten, die Frische und Handwerkskunst verbinden.
Ebenfalls neu dabei ist das italienische Kaffeemobil „Cafe Stall mobil“ der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Basdorf–Wandlitz–Zühlsdorf. In dem liebevoll umgebauten Piaggio-Dreirad werden feinste italienische Kaffeespezialitäten aus fair gehandelten Bohnen serviert – begleitet von hausgemachtem Kuchen. Damit wird der Wochenmarkt nicht nur zum Einkaufsort, sondern auch zu einem beliebten Treffpunkt zum Verweilen und Genießen.
„Wir freuen uns sehr, dass unser Wochenmarkt in Wandlitz weiterwächst und mit neuen Angeboten an noch mehr Attraktivität gewinnt. Anbieter wie die Feinkost Freunde und das Cafe Stall mobil stehen für Leidenschaft, Qualität und Authentizität – genau das, was unseren Markt so besonders macht“, sagt Dirk Dieter, Niederlassungsleiter der Deutschen Marktgilde.
Der Wochenmarkt in Wandlitz findet immer samstags von 8 bis 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz Wandlitzsee statt. Weitere Informationen zu den heimischen Wochenmärkten finden Sie unter www.treffpunkt-wochenmarkt.de oder auf Instagram unter @treffpunkt_wochenmarkt.
